Aufruf zum Internationalen Solidaritätstag zur Unterstützung der Rechte der Palästinenser (in Israel)

Nahostpolitik

Nachfolgend veröffentlichen wir den Aufruf von Mohammed Barake, dem Vorsitzenden des Obersten Begleitausschusses für die Angelegenheiten der arabischen Bürger in deutscher und arabischer Sprache. In diesem Rahmen finden zwei Solidaritätsveranstaltungen der Palästinensischen Nationalen Arbeitskommission am 28.01. und 30.01. in Berlin statt.

Aufruf zum

Internationalen Solidaritätstag zur Unterstützung der Rechte der Palästinenser (in Israel)

Verstärkte Unterdrückungskampagnen, offizieller und inoffizieller Rassismus, Landenteignungen und die Einschränkung der Bewegungsfreiheit haben in der letzten Zeit gegenüber palästinensischen Arabern mit israelischer Staatsbürgerschaft noch einmal verstärkt zugenommen. Dazu gehört auch die falsche Propaganda der israelischen Regierung zu seiner Demokratie und Politik. 

Nach umfangreichen Beratungen mit allen Vertretern der arabischen Bürger in Israel, einschließlich aller arabischen Knesset-Abgeordneten, Bürgermeistern, Gemeinderäten und der Mehrheit der NGOs sowie aktiven Palästinensern rufen wir zu einem Internationalen Solidaritätstag am 30. Januar 2016 zur Unterstützung der Rechte aller Palästinenser (in Israel) auf. 

Hintergrund:

Die NAKBA steht für die Vertreibung des größtenteils der palästinensischen Bevölkerung aus ihrem eigenen Land. Es verblieben nur rund 153.000 Palästinenser. Davon waren 25% Vertriebene innerhalb ihres Landes. Sie durften nicht in ihre Häuser und Dörfer zurückkehren. Bis Mitte 1966 verhängten die israelischen Regierungen den militärischen Ausnahmezustand über die palästinensische Bevölkerung; 42 Diskriminierungsgesetze der israelischen Regierung regelten das Leben der Palästinenser. Bis 1948 besaßen die Palästinenser ca. 80 % des Landes. Heute sind es nur noch 3,5 %. Die Enteignungspläne werden weiter vorangetrieben, insbesondere im Negev. 

Die Proteste gegen die Diskriminierung und den Rassismus in der israelischen Politik werden mit brutaler Härte geahndet. Viele Palästinenser bezahlten mit ihrem Leben: 49 Gefallene im Massaker von Kfur Qassem (1956), sechs am Tag des Bodens (1976), 13 während der Al-Aqsa-Intifada (2000), 50 seit 2000 bis heute. Bis heute wurde niemand dafür zur Rechenschaft gezogen. Mit der Untersuchung der Unruhen im Jahr 2000 wurde eine Untersuchungskommission beauftragt. In ihrem Bericht erhebt sie schwere Vorwürfe gegen die israelische Regierung: Israel behandelt die arabischen Bürger als Feinde…

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