Gaza: Deutsche Bundesregierung für Fortsetzung des Krieges

Nahostpolitik

Kommentar von Andreas Friedrich, 22.07.2025

Während im Gaza auch heute mehrere Dutzend Menschen im wahrsten Sinne des Wortes von der israelischen Armee abgeschlachtet wurden, u.a. wurden mehrere Zentren für Mitarbeiter der UN beschossen und viele von den Beschäftigten getötet, haben sich 25 Staaten für ein sofortiges „Ende des Krieges“ im Gaza ausgesprochen.

Wobei zu einem Krieg immer mindestens zwei Parteien gehören.

Im Falle des Gaza haben wir jedoch nur eine Partei, die israelische Armee. Eine andere Partei ist die der Armee schutzlose ausgelieferte palästinensische Bevölkerung, mittlerweile gibt es weit über 70.000 getötete Palästinenser im Gaza.

Von einem Krieg kann man daher nicht sprechen. Es ist ein völkerrechtswidriger Angriff, der dort im Gaza seitens des jüdischen Staates seit Monaten stattfindet, auch mit Waffen aus Deutschland.

Und aufgrund der hohen Opferzahlen und immer weitere Eskalationen haben am gestrigen Montag, dem 21.07.2025, in einer Erklärung mehrere Staaten ein Ende des Krieges im Gazastreifen gefordert.

Die Erklärung ist von den Außenministern Australiens, Belgiens, Dänemarks, Estlands, Finnlands, Frankreichs, Irlands, Islands, Italiens, Japans, Kanadas, Lettlands, Litauens, Luxemburgs, Neuseelands, den Niederlanden, Norwegens, Österreichs, Polens, Portugals, Schwedens, Schweiz, Sloweniens, Spaniens und Großbritanniens unterzeichnet worden.

Nicht dabei ist natürlich Deutschland.

Zwar hat Deutschland vorab erklärt, sich am Wiederaufbau des Gaza zu beteiligen, aber diese Erklärung hat einen mehr als faden Beigeschmack. Ist doch Israels Plan, und es sieht alles danach aus, dass dieser in naher Zukunft auch realisiert wird, die Bevölkerung des Gaza entweder durch die andauernden Bombardements zu eliminieren oder, wie von diversen Ministern des jüdischen Staates bereits mehrfach erklärt, durch Deportationen zu vertreiben.

Es ist also davon auszugehen, dass der Wiederaufbau des Gaza einzig und allein den radikalen jüdischen Siedlern zugute kommt, die demnächst dort sesshaft werden und das unter starker Mithilfe Deutschlands. Denn nach wie vor werden Waffen an den jüdischen Staat geliefert und nach wie vor weigert sich Deutschland, auch nur ansatzweise Sanktionen gegen den jüdischen Staat oder zumindest gegen einzelnen Politiker zu erlassen.  

Bleibt die Frage, wieviel Tote es im Gaza noch geben muss, bis auch Deutschland, bzw. unsere Bundesregierung, endlich aufwacht. Aber da vor allem die Medien an den sog. „Blutigen Schlagzeilen“ verdienen, bzw. mittlerweile offenbar vollends im Blutrausch sind, ist das Interesse in Deutschlands Politik wie auch in der Medienlandschaft, den Krieg beenden zu wollen, mehr als gering ausgeprägt.

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