Von Evelyn Hecht- Galinski, 07.09.2016
Was momentan im „Jüdischen Staat“ mit den Haredim, den Ultra-Orthodoxen und ihren Machtspielen um den Zugverkehr geschieht, kann man als Metapher für die Entgleisung der jüdischen Gesellschaft betrachten. Es ist eben nicht nur die verkehrsbedingte Entgleisung, die uns besorgt machen sollte, sondern es geht auch um die tägliche Entgleisung der jüdischen Besatzer gegen illegal besetzte palästinensische Menschen und palästinensische Bürger im „Jüdischen Staat„.
Diese innere Entgleisung der Gesellschaft des „Jüdischen Staates“ ist nur der Beweis für die immer tiefer werdenden Risse innerhalb der jüdischen Gesellschaft, die sich hoffentlich einmal in einer Erosion entladen wird, die zu einer völligen Umkehr führen könnte.
Während wir hierzulande in einer undemokratischen Burka-Debatte ohne Substanz versinken, die nur rechten Parteien und Rechtsradikalen nützen, schrieb der herausragende deutsche Jurist, Rechtsphilosoph und Leibniz-Preisträger 2016, Christoph Möllers, in der Süddeutschen Zeitung einen mehr als bemerkenswerten Artikel, der seinesgleichen sucht! Titel: „Das Gesicht und die Freiheit„. Der Autor sorgt sich zu Recht mehr über fremdenfeindliche Demonstrationen als über voll verschleierte Frauen. Auch vergleicht er das Burka-Verbot mit Maßnahmen, die Obdachlose aus Innenstädten verbannen, die einer medialen Logik der Verdrängung folgt. Darin hat mir besonders der bemerkenswerte Satz gefallen: „selbst wenn das freie Gesicht Bedingung der Freiheit wäre, könnte es doch diejenigen nicht befreien, die gezwungen wären, ihr Gesicht zu enthüllen„.
Ach gäbe es doch mehr solcher philosophischen Juristen, wie würde sich unser Rechtssystem verändern.
Auch Frau Seda Basay-Yildiz spricht mir aus dem Herzen, die in dem SZ-Artikel „Verbot als Befreiung?“ die derzeit omnipräsent geführte Burka-Debatte als populäre Ausprägung der Islamophobie in Deutschland kritisierte.
In der Zwischenzeit macht der „Jüdische Staat“ gute Geschäfte mit „Burkini Bademode„, die leider auch noch die Wirtschaft ankurbelt, ein mehr als unerwünschter Nebeneffekt.
Allerdings stört es scheinbar Niemanden, wenn sich im „Jüdischen Staat“ die undemokratische Schlinge der rechtsradikalen Ministerinnen wie der berüchtigten Kulturministerin Miri Regev immer mehr zuzieht und die letzten Freiheiten in judaistische Regeln umwandeln möchte…
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