Der humanitäre Bericht des Koordinationsbüros der Vereinten Nationen für humanitäre Hilfe (OCHA) beklagt mit 1.100 Fällen einen Rekordstand an Häuserzerstörungen in 2016 (Tendenz steigend), einen Rückgang in medizinischen Ausreiseerlaubnissen aus Gaza und die verheerenden humanitären Konsequenzen der Siedlungspolitik.
Während im Vergleichsmonat Januar 2016 noch 91 Häuser von israelischen Bulldozern zerstört wurden, sind es im Januar 2017 bereits erschreckende 139; ein Anstieg um 65%.
Im Vergleich zum Vorjahr 2015 verzeichnete das Jahr 2016 einen Rückgang von 13% im Gesamtumfang der Ausreiseerlaubnisse aus dem umzingelten Gaza-Streifen nach Israel. Ebenfalls beklagt der OCHA-Bericht trotz eines Anstieges an Anträgen einen Rückgang der aufgrund medizinischer Gründe bewilligten Erlaubnisse um 13% in 2016 im Vergleich zum Vorjahr. Selbiges gilt ebenfalls für den Zugang von humanitärem Hilfspersonal mit einer ID-Nummer für den Gaza-Streifen, welche einen Anstieg in Ablehnungen von 30% verzeichnet mussten.
Die Expansionspolitik Israels wird von OCHA als „key driver of humanitarian vulnerabilty“ gesehen, da Siedlungen wie Elon Moreh nahe Nablus die palästinensische Bevölkerung von ihren Einkommensquellen abschneiden und so schwerwiegende sozio-ökonomische Probleme, wie Armut und Arbeitslosigkeit erzeugen.
Der humanitäre Fonds des OCHA für die besetzten palästinensischen Gebiete bietet insgesamt 181.000 Menschen mit 3 Millionen US-Dollar humanitäre Hilfe für die Folgen der gewaltsamen Umsiedlung, speziell in den harten Wintermonaten.
Quelle, einschl. des kompletten OCHA- Bericht, unter