Die Ermordung Soleimanis: der lang erwartete Anfang vom Ende der imperialen Ambitionen Amerikas

Nahostpolitik

Philip Giraldi, 04.01.2020

Die Vereinigten Staaten befinden sich jetzt im Krieg mit dem Iran in einem Konflikt, der leicht hätte vermieden werden können, und er wird nicht gut enden. Es wird von keiner Seite eine Kriegserklärung geben, aber die Ermordung des iranischen Quds Force Commander General Qassem Soleimani und des Oberhauptes der Kata’ib Hezbollah Abu Mehdi Muhandis durch einen Reaper-Drohnenangriff in Bagdad wird den lange schwelenden Konflikt zwischen den beiden Nationen hochfahren.

Der Iran kann die Ermordung eines hochrangigen Militärs nicht unbeantwortet lassen, auch wenn er die Vereinigten Staaten nicht direkt militärisch konfrontieren kann. Aber es wird Repressalien geben, und Teherans mutmaßlicher Einsatz von Stellvertretern zur Durchführung begrenzter Schläge wird nun durch größere Schäden verursachende Aktionen ersetzt werden, die direkt der iranischen Regierung zugeschrieben werden können. Da der Iran über beträchtliche Ressourcen vor Ort verfügt, ist zu erwarten, dass die gesamte Region des Persischen Golfs destabilisiert werden wird.

Und es gibt auch die Karte des Terrorismus, die ins Spiel kommen wird.

Der Iran hat eine ausgedehnte Diaspora in weiten Teilen des Nahen Ostens, und da er seit vielen Jahren von Washington bedroht wird, hatte er lange Zeit, sich auf einen Krieg vorzubereiten, der weitgehend im Schatten ausgetragen werden sollte. Kein amerikanischer Diplomat, Soldat oder auch nur Touristen in der Region sollten sich als sicher betrachten, ganz im Gegenteil. Es wird eine „offene Saison“ für Amerikaner sein. Die USA haben bereits eine teilweise Evakuierung der Botschaft in Bagdad angeordnet und allen amerikanischen Bürgern geraten, das Land sofort zu verlassen.

Donald Trump erreichte 2016 den Sieg mit dem Versprechen, die sinnlosen Kriege im Nahen Osten zu beenden, aber er hat jetzt sehr deutlich gezeigt, dass er ein Lügner ist. Anstatt Entspannung zu suchen, war eine seiner ersten Aktionen die Beendigung des JCPOA-Nuklearabkommens und die Wiedereinführung von Sanktionen gegen den Iran. In gewisser Weise war der Iran von Anfang an die Ausnahme von Trumps Versprechen, keinen neuen Krieg zu führen, eine Position, die man wohl direkt auf seine intensive Beziehung zur amerikanischen jüdischen Gemeinde zurückführen könnte und die sich insbesondere daraus ableitet, dass er den Bedürfnissen des aggressiven israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nachgegeben hat…

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