Kurzkommentar von
Andreas Friedrich, 24.11.2015
Das Berliner Kaufhaus „KaDeWe“ hat sich vergangene Woche in einer beispiellosen Aktion an die Seite der jüdischen Siedlerlobby im von Israel seit Jahrzehnten besetzten Westjordanland gestellt.
Hintergrund ist eine Entscheidung der EU- Kommission vom 11.11.2015, nach der „Obst, Gemüse und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse sowie Kosmetikartikel“ aus illegalen Siedlungen im Westjordanland, einschl. Ostjerusalem, sowie den Golanhöhen auch als solche gekennzeichnet werden statt wie bislang üblich „Made in Israel“.
Nachdem das „KaDeWe“ Ende vergangene Woche acht Weine aus dem Sortiment genommen hat, ist man am Sonntag dem Drängen der Siedlerlobby und rechtsextremen Regierung in Tel Aviv nachgekommen und hat sich Israels Ministerpräsidenten Netanjahu gebeugt, diese Weine als „Made in Israel“ wieder ins Sortiment aufzunehmen.
Das die Siedler täglich landwirtschaftliche Nutzflächen palästinensischer Landwirte stehlen, zerstören und/oder gestohlenes Land selber bewirtschaften, scheint das „KaDeWe“ dagegen nicht zu interessieren.
Andreas Friedrich
Interessant in diesem Zusammenhang:
UNO: Fortsetzung von Siedlungsbau ist entgegen behaupteter Friedfertigkeit Israels
USA: Fortsetzung des Siedlungsbaus führt zu weiterer Isolierung Israels
Verkauf von hunderten Siedlerwohnungen im besetzten Jerusalem