Gaza: Das katastrophale Schweigen der Bundesregierung

Nahostpolitik

Kommentar von Andreas Friedrich, 15.10.2024

Unserer Bundesregierung, allen voran Außenministerin Baerbock und Kanzler Scholz, scheinen die Menschen im Gaza völlig egal zu sein, haben beide sich bis heute nicht zum sog. „Generalplan“ geäußert, und dass, obwohl ein kleiner Teil hiesiger Medien mittlerweile aufgewacht ist und, wenn auch nur im Ansatz, drüber berichten. Das katastrophale Ausmaß ist jedoch viel gravierender.

Nicht nur, dass der jüdische Staat 400.000 Palästinenser aus dem Norden des Gaza vertreiben möchte, nein, diejenigen, die aus z.B. gesundheitlichen Gründen ihre Häuser nicht verlassen können, sollen nach den Plänen der Netanjahu Regierung „ausgehungert“ oder als „legitime Ziele“, bzw. als „Hamas- Kämpfer“ angesehen und getötet werden. 

Die israelische Zeitung „Haaretz“ berichtete unterdessen, dass eine Zustimmung des Plans seitens der USA sowie die internationale Gemeinschaft eher unwahrscheinlich ist (als ob Israel die Zustimmung benötigt, um den Plan in die Tat umzusetzen).

Gegen die Ansicht der „Haaretz“ spricht meiner Meinung insbesondere das kollektive Schweigen des Westens, was drauf hindeutet, dass dieser Plan erst garnicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und somit das ganze Vorhebens des jüdischen Staates im Kontext „Generalplan“ bewusst verschwiegen werden soll.     

Dass das „Aushungern“ – von den „legitimen Zielen“ ganz zu schweigen – seitens der israelischen Regierung als Waffe angesehen wird, scheint in unserem Lande weder Frau Baerbock noch unseren Kanzler Scholz zu interessieren, letzterer hat sich erst kürzlich für weitere Waffenlieferungen an Israels ausgesprochen und vor dem Kontext „Generalplan“ muss angenommen werden, das diese Waffen auch gegen die Menschen im Norden des Gaza eingesetzt werden, womit spätestens jetzt klar ist, das sich Deutschland direkt an Kriegsverbrechen mitschuldig macht. 

Kommt hinzu, dass sich Israels Finanzminister Bezalel Smotrich für die Ausdehnung der Grenzen Israels bis zum Jordan, zur syrischen Hauptstadt Damaskus und zu anderen Ländern bis hin zum Irak und Saudi-Arabien ausgesprochen hat, um das Projekt „Groß- Israel“ zu realisieren.

In diesem Zusammenhang: Bereits am 27. September diesen Jahres zeigte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu auf der Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen eine Karte, auf der das besetzte Westjordanland und Gaza als Teil Israels eingezeichnet waren (Wie groß wäre der Aufschrei, wenn ein palästinensischen Politiker eine Karte gezeigt hätte, auf der Israel als Palästina bezeichnet gewesen wäre?)

Unsere Frau Baerbock und Herr Scholz wissen natürlich von alledem nichts, liefern weiter Waffen und grinsen in Sachen Israel um die Wette.