Gaza: Völkermord offenbar irrelevant, Waffenlieferung an Israel wichtiger

Nahostpolitik

Kommentar von Andreas Friedrich, 11.08.2025

Die letzten Tage haben wieder einmal bewiesen, was vielen Politiker:innen und Medienvertreter:innen im Kontext Israel/Gaza wichtig ist: Waffen, Waffen und nochmals Waffen.

Ungeachtet der Tatsache, dass BK Merz sich grundsätzlich nach wie vor hinter den jüdischen Staat stellt, trotz Waffenembargo, scheint einigen Medienvertreter:innen und Politiker:innen, allen voran aus Kreisen der CDU und CSU, in Deutschland die Lieferung von Waffen, die im Gaza gegen die palästinensische Bevölkerung eingesetzt werden können, wichtiger zu sein als die bislang getöteten fast 70. Tsd. Palästinenser:innen in dem schmalen Küstenstreifen. Anders lässt sich das z.T. hysterische Geschrei aus Kreisen der Politik und Medien nicht erklären, doch das selbst in Israel fast täglich mehrere Tausend Menschen gegen den Militäreinsatz im Gaza und gegen Netanjahu auf die Straße gehen und demontrieren, scheinen bestimmte Medien und Politiker:innen in Deutschland immer noch nicht mitbekommen zu haben. Ihnen ist es offenbar nur wichtig, der rechtsextremen Regierung des jüdischen Staates nach dem Mund zu reden.

Statt sich wie unser BK Merz deeskalierend zu positionieren, wollen besagte immer mehr Waffen liefern und immer mehr Todesopfer im Gaza. Die Einhaltung von Menschenrechten und Völkerrecht ist irrelevant. Journalisten sind, wie Zivilisten im Gaza und neuerdings auch palästinensische Fußballer, mittlerweile willkommene Todesopfer und werden immer wieder mit Hamas in Verbindung gebracht. So stiehlt sich der jüdische Staat aus der Verantwortung, rechtfertige willkürliche Todesopfer aus Seiten der Palästinenser und kommt seinem Ziel, den Gaza komplett in Besitz zu nehmen, immer näher.

Und das auch in den besetzten Westbank immer mehr Militäreinsätze stattfinden, z.T. unter tatkräftiger Mithilfe rechtsradikaler Juden, scheint Netanjahus unausgesprochenem Ziel, den „Krieg“ so weit wie möglich hinauszuzögern, um seinem Gerichtsverfahren zu entgehen, geschuldet zu sein.

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