Mehr als bedenklich: Die „neue“ deutsche Doppelmoral im Nahost- Konflikt

Nahostpolitik

Kommentar von Andreas Friedrich, 24. Juni 2021

Vor einigen Wochen marschierten mehrere Hundert rechtsradikale jüdische Siedler durch Ost- Jerusalem und forderte die Vertreibung und Enteignung der dort lebenden Palästinenser, zudem gab es einen Plan der damals noch im Amt stehenden israelischen Regierung Benjamin Netanjahus, die Palästinenser aus ihren Häusern zu vertreiben und die leer werden Häuser den radikalen jüdischen Siedler zu überlassen.

Das damalige Schweigen insbesondere seitens der Merkel’schen Bundesregierung und sog. Menschenrechtsaktivisten insbesondere aus Reihen der „Die Grünen“ und der „Die Linke“ war sowohl Netanjahu wie auch seinen rechtsextremen sicher und dürfte auch heute bei der neuen israelischen Regierung nicht anders sein!

Kurze Zeit später gab es, erneut in Ost- Jerusalem, ebenfalls von radikalen Juden angestachelte Zwischenfälle und Angriffe auf Palästinenser, welche nicht nur vor Ort eskalierten, aus dem seit Jahren isolierten Gaza wurden selbstgebaute Quassams abgefeuert ohne nennenswerte Schäden angerichtet zu haben.

Und was geschah?

Luftangriffe auf den Gaza, mehrere hundert Tote Palästinenser, zerstörte Krankenhäuser und andere soziale Einrichtungen sowie ein von der israelischen Luftwaffe in Schutt und Asche bombardiertes Pressehaus.

In ganz Deutschland liefen daraufhin diverse Politiker*innen politisch Amok und forderten unverzüglich die Solidarität, jedoch nur für den jüdischen Besatzerstaat, die rechtsextremen und rechtsradikalen jüdischen Siedler wurden mit keiner Silbe erwähnt ebenso wenig wie die getöteten Palästinenser im Gaza.

Eine solche Vorgehensweise kann nur als stillschweigende Unterstützung bewertet werden.

In den Städten Hagen, Köln und Düsseldorf wurde aus Solidarität zu Israel vor den jeweiligen Rathäusern die israelische Flagge gehisst, andernorts gab es Demonstrationen, Mahnwachen und andere pro- israelische Veranstaltungen.

Äußerst bedenklich an diesem ganzen Theater ist jedoch, dass die hiesigen Medien wie auch die Politik/er*innen die Vorgehensweise der rechtsextremen und rechtsradikalen jüdischen Siedler totgeschwiegen haben, mit anderen Worten: Aus Deutschlands politischer- und Medienlandschaft wurden Hintergründe bewusst verschwiegen und somit tatenlos zugesehen, wie ein seitens jüdischer rechtsextremer und rechtsradikaler mit Unterstützung der höchsten israelischen, politischen Ebene bewusst angestachelter Konflikt vollends eskaliert.

Kaum jemand hatte und hat den Mut, die Courage, hier Aufklärung zu betreiben.

Das gerade Deutschland, die Medien wie auch Politiker*innen, einseitig an der Seite des Besatzerregimes stehen, ist klar.

Neu aber ist, das wochenlange andauende Provokationen rechtsextremer und rechtsradikaler Juden verschwiegen werden. Dies ist eine Vorgehensweise, welche es bislang so nicht gegeben hat.

Medien, Politiker*innen und Parteien sollten sich in diesem Kontext mal hinterfragen.