Kommentar von Andreas Friedrich, 01.12.2025
Nachdem es in den letzten Wochen immer wieder zu massiven Terrorangriffen seitens radikaler jüdischer Siedler (mit Unterstützung der israelischen Militärs) auf Palästinenser gekommen ist, hat sich vergangenes Wochenende die Lage erneut zugespitzt.
Wie die Hilfsorganisation „Roter Halbmond“ berichtete, wurden bei einem Angriff radikaler Juden zehn Palästinenser z.T. schwer, eine Palästinenserin wurde von einem der Angreifer angeschossen und lebensgefährlich verletzt.
Nahe Bethlehem kam es zu Angriffen radikaler Juden, bei denen die Opfer mit z.T. schweren Stockschlägen misshandelt und ebenfalls schwer verletzt wurden. Mehrere Palästinenser mussten in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Da es sich bei den Tätern um Israelis, bzw. um jüdische Siedler handelt und diese unter dem Schutz des rechtsextremen Ministers Bezalel Joel Smotrich stehen, werden die Täter i.d.R. auch nicht zur Rechenschaft gezogen.
Und von deutschen Medien werden derartige Terrorattacken schon lange ignoriert, man fokussiert sich offenbar auf die Opferseite des jüdischen Staates.
Zwar hat Bundesaußenminister Johann Wadephul mit den üblichen Floskeln (z.B. sinngemäß, dass die Zahl der Angriff seitens israelischer Siedler noch nie so hoch war) reagiert, aber mehr darf man von einem deutschen Außenminister auch nicht erwarten, vor allem vor dem Hintergrund, dass Israel ein Gesetzt plant (die 1. Lesung in der Knesset hat es bereits passiert), nach dem palästinensischen „Terroristen“ die Todesstrafe droht, wogegen jüdische Terroristen weiterhin unter dem Schutz der Regierung des jüdischen Staates stehen.
Interessant wird insbesondere sein, ob Bundeskanzler Merz bei seinem anstehenden Besuch im jüdischen Staat am 07. Dezember den jüdischen Terrorismus thematisiert. Wir gehen eher nicht davon aus, da bislang nur ein Treffen mit Israels Ministerpräsidenten Netanjahu geplant ist. Aber es ist anzunehmen, dass auch der rechtsextreme Minister Bezalel Joel Smotrich von Merz hofiert wird. Und beide, sowohl Netanjahu wie Smotrich, haben ein Herz für die radikalen Siedler und pochen auf den Ausbau jüdischer Siedlungen in den Westbank.
