Von Moshe Zuckermann, 03.08.2024
Am Sonntag, den 28. Juli, ein Tag nach der Katastrophe im drusischen Dorf Madschdal Schams auf den Golanhöhen, bei der 12 Kinder und Jugendliche durch eine von der Hisbollah abgefeuerte Rakete auf einem Fußballfeld getötet wurden, gab, laut Pressebericht, Israels Premier Benjamin Netanjahu die Anweisung, die Überführung von “kranken und verletzten Kindern aus dem Gazastreifen zur medizinischen Behandlung in die Emirate aufzuschieben”.
Man ist hierzulande in den letzten Monaten einiges an Schrecknissen und Schrecklichkeiten gewohnt, und so ging auch diese Nachricht relativ unkommentiert im Meer der Horrornachrichten unter. Zu Wort gemeldet hat sich die Ärztevereinigung für Menschenrechte. Der Beschluss sei “ein grausames Spiel der israelischen Regierung mit dem Leben von Kindern”. Auf eine diesbezügliche Anfrage im Büro des Premiers kam die lakonische Antwort, mit den Terminen der Überführung befasse sich das Verteidigungsministerium. Netanjahu ist seit geraumer Zeit bemüht, die Schuld an jeder Verfehlung im Krieg auf das Militär abzuwälzen.
Einiges vom moralischen Verfall des öffentlichen israelischen Diskurses in den Monaten des Gaza-Krieges kodiert sich in dieser Nachricht. Erstens – die Indifferenz, mit der man der massiven Auslöschung von Kinderleben begegnet. Viele Tausende palästinensische Kinder sind während der militärischen Operationen der IDF in den letzten neuen Monaten “kollateralschädlich” ums Leben gekommen…
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