Weihnachten ist traditionell eine Zeit der Hoffnung und Freude. In Palästina am Geburtsort Jesus Christus in Bethlehem verfügen wir über das Privileg von gleich drei Feierlichkeiten nach dem katholischen, orthodoxen und armenischen Kalender.
Weihnachten ist bei uns eine Nationalfeier und unser Präsident Mahmoud Abbas nimmt an allen Feierlichkeiten teil.
Es ist aber auch die Zeit, auf das vergangene Jahr zurückzublicken und in Gedanken bei jenen in der Welt zu weilen, die weniger Glück hatten.
In diesem Jahr sind unsere Gedanken ganz besonders
bei den Menschen in Gaza, die noch immer versuchen, ihr Leben nach den Verwüstungen im Sommer wieder aufzubauen,
bei den Menschen in Jerusalem, die sich der weiteren Beschneidung ihrer Rechte widersetzen und deren Identität in der Stadt ausgelöscht werden soll und
bei den Palästinensern in Israel, die, ihren Kampf für kollektive Rechte als indigene Volksgruppe angesichts der staatlichen Diskriminierung, wie etwa durch das vorgeschlagene Nationalstaatsgesetz, weiterführen werden.
Wir erinnern uns der Tausende, die ihr Leben durch die Hände israelischer Soldaten und Siedler in ganz Palästina verloren haben. Die Getöteten demonstrierten für ihre grundlegenden Menschenrechte oder starben in ihrer Heimat, weil sie einfach zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Erst vor einigen Tagen wurde unser Minister Ziad Abu Ein von israelischen Soldaten in der Nähe von Ramallah getötet als er anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte an der Pflanzung von Olivenbäumen teilnahm.
Während wir mit unseren Familien beisammen sind, denken wir an diejenigen, die nicht bei ihren Lieben sind: diejenigen, die eine riesige Betonmauer Städte und Dörfer voneinander trennt, diejenigen Kinder, die in israelischen Gefängnissen sind, weil sie Steine auf bewaffnete Soldaten warfen.
Wenn wir in Bethlehem zum Gebet zusammenkommen, dann gedenken wir jener Palästinenser, die nicht nach Bethlehem kommen können, vor allem den Menschen in Gaza, umzingelt und belagert und unsere Flüchtlinge in Syrien, im Libanon, in Jordanien und anderen Ländern, die seit 66 Jahren im Exil ausharren. Diese Ungerechtigkeiten müssen beendet werden…
Der komplette Weihnachtsbrief unter:
http://palaestina.org/index.php?id=160&tx_ttnews[tt_news]=420&cHash=68b87f9519dfdf2ea94072cc3d6e52ab