Palästina/Westbank: Wie radikale Juden Fakten schaffen

Nahostpolitik

Kommentar von Andreas Friedrich, 14.08.2025

Während die ganze Welt auf den Gaza blickt um der Annexion des schmalen Küstenstreifens durch den jüdischen Staat, der weiteren Vertreibung, Tötung der Palästinenser und der Ausweitung des Krieges zu beklatschen (nichts andere als beklatschen ist es, weil trotz der diversen Erklärungen insbesondere aus den europäischen Ländern, allen voran Deutschland, bislang keinerlei Sanktionen gegen die Besatzungsmacht verhängt worden sind), schaffen die radikalen Juden, welche an der israelischen Regierung beteiligt sind und die jüdischen Siedler in den Westbank, Fakten.  

So hat ganz aktuell Israels rechtsextremer Finanzminister und Siedlerlobbyist Smotrich die Pläne für den jüdischen Annexionsplan „E1“ in den Westbank abgenickt. Ost-Jerusalem wird dadurch vom Rest der Westbank getrennt und das damit endgültig die Realisierung eines Staates Palästina zerstört wird, dürfte nicht nur die israelische, sondern auch viele Regierungen und Medien im Westen erfreuen. Insbesondere Deutschland hat sich politisch immer sehr schwergetan (außer unglaubwürdiger Kritik, den jüdischen Staat auch nur ansatzweise von diesem Plan, der schon mehrere Jahre bekannt ist, abzubringen, geschah nichts).

Und mit der amtierenden rechtsextremen Regierung in Israel hat Deutschland nun einen guten, politischen Verbündeten, um es etwas überspitzt zu formulieren.

In Berlin muss sich niemand mehr Gedanken über Kritik und/oder über Sanktionen machen, denn die Fakten der radikalen in Israel und deren jüdischer Gefolgsleute in den Westbank sind nun unumstößlich.

Doch was bedeutet „E1“ konkret?

Der Bau dieses Projekts wird zwischen der illegalen Siedlung Ma’ale Adumim und Ost- Jerusalem mit dem Bau mehrerer Tausend (knapp 3.500) neuer Wohnungen für Juden realisiert. Und durch dieses Bauvorhaben wird die Westbank in zwei Teile getrennt.

Man darf schon jetzt gespannt sein, wie die Politik und Medien insbesondere in Deutschland reagieren. Es muss aber erwartet werden, dass außer unglaubwürdiger Kritik kaum mehr als heiße Luft aus Berlin kommt und Sanktionen weiterhin, zumindest in Sachen Israel, ein Fremdwort sind. 

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