Das UN-Büro zur Koordination humanitärer Angelegenheiten (OCHA) sagte, dass 87 der 250 Bewohner, einschließlich 35 Kindern, in drei verschiedenen Zerstörungen seit Januar obdachlos wurden.
Die Zerstörungen sind nach Ma’an Teil einer umfassenden Zerstörungskampagne in der besetzten Westbank während der letzten sieben Jahre, die im Ganzen mehr als 650 Palästinenser obdachlos ließ, von denen mehr als die Hälfte Kinder sind, sagte OCHA.
Diese Zerstörungen verursachen eine einschränkende Lebensumwelt und verschlimmert das Risiko der Bewohner, zwangsweise vertrieben zu werden, was nach dem internationalen humanitären Gesetz verboten ist.
In Khirbet Tana sind 53 Strukturen zerstört worden, 22 Hütten, 19 Ställe, 6 Latrinen, 5 traditionelle Öfen und ein Wasserbehälter.
Die UN-Körperschaft sagte, dass 18 dieser Strukturen von humanitärer Hilfe der internationalen Gemeinschaft gespendet wurden – die Mehrheit nach Zerstörungen Anfang dieses Jahres.
Die Hälfte aller israelischen Zerstörungen in der besetzten Westbank hat in diesem Jahr in Gebieten stattgefunden, die Israel zur „Schießzone“ oder zu gesperrtem Militärgebiet erklärt hat.
OCHA stellt fest, dass dies fast 20% der besetzten Westbank sei.
Khirbet Tana liegt in der Schießzone 904A, in einem Teil des Jordantales, über das Menschenrechtsgruppen sagen, dass Israel dies ganz zu annektieren beabsichtige.
Tausende von Beduinen, die dort seit Jahrzehnten leben, stehen so vor einer gewaltsamen Vertreibung, einer Drohung, von der Rechtsgruppen sagen, sie würde in den letzten Jahren immer akuter, zumal dies mit einer großen Zahl von Bewohnern verbunden sei , die gezwungen werden zu fliehen, während das israelische Militär dort trainiert.
Israels Zivilverwaltung zerstörte 2012 alle Strukturen in Khirbet Tana und ließ so die palästinensischen Bewohner obdachlos, einschließlich 64 Kindern – nach der Menschenrechtsgruppe B’tselem.
Dies war die fünfte Zerstörungswelle, die das Dorf seit 2005 erlebte.
Israels Koordination von Regierungsaktivitäten in den besetzten Gebieten sagte im Vorhinein, dass die Zerstörungen im Dorf ausgeführt wurden, weil die Bewohner illegal gebaut hatten und weil sie in der Schießzone gefährdet wären.
Doch Ocha bemerkt, dass zwei illegale Siedlungsaußenposten – vor kurzem in derselben Schießzone – errichtet wurde, wo die israelischen Behörden keinerlei Zerstörungen ausgeführt haben – trotz veröffentlichter Zerstörungsorder.
(dt. Ellen Rohlfs, zugesandt am 01.04.2016)