AOCTS verurteilt erneuten Siedlerangriff auf Kloster in Jerusalem

Nahostpolitik

Die Versammlung der katholischen Bischöfe des Heiligen Landes (AOCTS) verurteilte den erneuten Siedlerangriff auf ein Kloster der rumänisch-orthodoxen Kirche scharf. Im Jerusalemer Stadtteil Musrara hatten radikale Siedler am Montag am Eingang des Klosters Feuer gelegt. Ein anwesender Priester konnte das Feuer löschen und damit einen größeren Schaden verhindern.

Dieser Akt des Vandalismus ist der vierte in diesem Monat, der sich gegen dieses Kloster richtet,“ heißt es in der AOCTS-Erklärung. Dieser „offensive“ Angriff untergräbt das friedliche Zusammenleben verschiedener Religionsgemeinschaften. „Wir, die katholische Kirchen schließen uns mit den orthodoxen Kirchen und allen anderen christlichen Gemeinschaften Jerusalems zusammen. Wir verurteilen nachdrücklich solchen Vandalismus, der nicht nur das Leben von Christen verletzt, sondern auch das von vielen, die noch an einen Dialog und gegenseitigen Respekt glauben. Derartige Handlungen stehen im Gegensatz zum Geist der friedlichen Koexistenz der verschiedenen religiösen Gemeinschaften in der Stadt.“

AOCTS forderte in seiner Erklärung die israelischen Behörden dazu auf, eine gründliche Untersuchung einzuleiten und die Angreifer zu ermitteln: „Alle politischen und religiösen Autoritäten in dieser Stadt sollten sich zusammenschließen, um  die in den letzten Monaten in Jerusalem gehäuften Akte zu verurteilen. Daher fordern wir die israelischen Sicherheitsbehörden auf, diese Vorfälle einer ernsthaften Untersuchung zu unterziehen und die Angreifer vor Gericht zu stellen.“ Zudem zeige dies einmal mehr die dringende Notwendigkeit, so AOCTS, dass alle Bildungseinrichtungen im Land ihre Schüler zu Toleranz, Respekt vor anderen Religionen, Ethnien und Nationen erziehen müssen.

Dieser Siedlerangriff auf Kirchen und religiöse Stätten ist kein Einzelfall. Bereits Anfang Februar kam es zu einem Siedlerangriff auf eine römisch-orthodoxe Kirche in Jerusalem. Kurz vor Weihnachten beschädigten Siedler die Mosaikböden der Kirche aller Nationen im Garten Gethsemane/Ölberg in Ost-Jerusalem.

Quelle: Palästinensische Mission, 03.03.2021