Von Evelyn Hecht-Galinski, 16.10.2019
Tatsächlich haben wir mittlerweile in Deutschland eine vergiftete Atmosphäre, nicht erst seit dem mörderischen Anschlag in Halle, sondern schon seit vielen Jahren.
Was sich da an Rechtsextremismus und ungezügelten Neo-Nazi-Aufmärschen und -Organisationen tummelt, wurde doch jahrzehntelang mehr oder weniger hingenommen. Das grölende Horden durch ostdeutsche Dörfer zogen und die Polizei hilflos zusah, ist doch kein Einzelfall. Es ist der alte Antisemitismus, der immer wieder einen Nährboden findet und sich nie verändern wird. Erst als ein deutscher Politiker ermordet wurde, wachte man auf. Während die NSU-Morde, bei denen bis heute noch vieles im Dunkeln liegt und auf Aufklärung wartet, hätte man hellhörig werden müssen.
Nachkriegsdeutschland geprägt vom Mief der braunen Talare
Nach zwei Anschlägen auf das Grab meines Vaters, Heinz-Galinski, im September und im Dezember 1998, als mein Mann und ich eine Belohnung zur Ergreifung des Täters aussetzen wollten, wurden wir vom Berliner Oberstaatsanwalt angerufen, dass das unnötig sei und das die Ermittlungen nach nur sechs Wochen nach der Tat (!) eingestellt werden würden. Man verstärkte die Video-Überwachung und das war’s. Als nach dem Tod meines Vaters zwei Schweineköpfe über die Erfurter Mauer der Synagoge geworfen wurden, mit Zetteln um den Hals, wo darauf stand, „endlich ist das Schwein Galinski tot“, war der Täter ein bekannter Neo-Nazi, Dienel, der monatliches Geld vom Verfassungsschutz Thüringen bekam.
Organe, wie die National-Zeitung, die ungebremst ihr rechtsextremes Gedankengut verbreiten konnten, waren Normalität. Nachkriegsdeutschland war geprägt vom Mief der braunen Talare. Alles wurde damals hingenommen, und als Reaktion auf diese braune Vergangenheit kamen die 68/er, die dagegen protestierten.
Alles das war der Springer-Presse ein Dorn im Auge, was sich bis heute in blinder Unterstützung Israels darstellt…
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