Deutsche US-Außenpolitik und Medien: Bedenkenlose Auslieferung dem Diktat und der Propaganda Washingtons

Nahostpolitik

Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait, Juristin und Diplomatin a.D., 02./03.06.2021

Betr.: Fernsehsendung „Phoenix vor Ort“ am 1.6.21 um 9 Uhr zu US-Präsident Joe Biden 

Gravierende Realitätsfremdheit: CDU/CSU/SPD-Außenpolitiker glauben NATO-US-Lügen und Täuschungen

Die CDU/CSU/SPD-Regierung offenbart eine gravierende Realitätsfremdheit, die Deutschland und Europa gefährdet. Auf die USA in blindem Vasallentum fixiert will sie die Wirklichkeit nicht einsehen oder vermag sie nicht wahrzunehmen, wie sie ist, sondern immer wieder verkehrt auf den Kopf gestellt, so wie sie von Washington und Brüssel über alle möglichen Kanäle verbreitet wird. CDU/CSU/SPD-Außenpolitiker und ihre Berater erkennen so nicht die kriminelle Außenpolitik, die Mord und Verwüstung mit sich bringt, die reale unberechenbare Gefahr, die die Aggressivität des US/NATO-Hegemon bedeutet. CDU/CSU/SPD-Außenpolitiker glauben die NATO-US-Lügen und Täuschungen und setzen dadurch das Land und den Kontinent der Gefahr aus, ausgelöscht zu werden.

US-übliche Überlegenheitsattitüde gegenüber dem russischen Präsidenten

Das ist völlig unverantwortlich gegenüber der deutschen und europäischen Bevölkerung, die sich somit wehrlos dieser Gefahr ausgesetzt sehen muss. Der Auftritt von US-Präsident Joe Biden, wie im Fernsehsender Phoenix gezeigt (1.6.21), ist widerlich heuchlerisch. Extrem scheinheilig will er sich als Vorkämpfer für Menschenrechte ausgeben mit der US-üblichen Überlegenheitsattitüde gegenüber dem russischen Präsidenten, nachdem der US-Präsident skrupellos elf Tage lang die Greueltaten Israels gegen die Bevölkerung in Gaza tatenlos duldete (10.5. bis 21.5.21). Mord und Vernichtung ließen ihn kalt. Seine grausame Unterlassung macht ihn schuldig als Verbrecher gegen die Menschlichkeit! Joe Biden wird einmal vor ein Strafgericht gestellt werden müssen.

Joe Biden, ein kleines unglaubwürdiges Männchen

Gegenüber dem Präsidenten Russlands, Wladimir Putin, und dem Präsidenten Chinas, Xi Jinping, die sich immer staatsmännisch und glaubwürdig zu den Themen Menschlichkeit und Recht äußern und demgemäß handeln, erscheint der anmaßende US-Präsident Joe Biden ein kleines unglaubwürdiges Männchen. Auf dessen impertinente Kritik an der Regierung Erdogan reagierte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu prompt und hart: Er wies die Aussage Bidens am Samstagabend (29.5.) „vollständig“ zurück. Sie basiere „nur auf Populismus“… „Wir haben nichts von niemandem über unsere eigene Vergangenheit zu lernen. Politischer Opportunismus ist der größte Verrat an Frieden und Gerechtigkeit.“

USA nicht der Nachbar Russlands

Deutsche Außenpolitiker und Redaktionen offenkundigen immer wieder auf dramatische und erbärmliche Weise, dass sie sich persönlich bedenkenlos dem Diktat und der Propaganda Washingtons ausliefern. Ein großer Denkfehler besteht darin, die regionale Sicherheit Europas mit der globalen Sicherheit, mit der Sicherheit der USA zu verwechseln und die europäischen Interessen deckungsgleich mit den amerikanischen anzusehen. Die USA sind nicht der Nachbar Russlands. Dieser Krieg fände nicht vor den Toren der USA statt. Es ist ein europäisches Problem, wobei sich die USA zurückhalten müssen. Russland ist ein Mitglied mit Vetorecht im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Es ist ein verteidigungsbereites, militärisch hoch modern ausgerüstetes Land mit Atomwaffen. Worin liegt der Grund, dieses Land zu provozieren? Es wäre sinnvoll, die Europäer lösten dieses Problem untereinander. Das sollte die vernünftige Linie europäischer Außenpolitik sein.

Gelenkte Medien

Die falsche propagandistische Sicht des Weißen Hauses und ihrer Marionette, die Kiewer Regierung, wird einfach durch gelenkte Medien auf plumpe Art und Weise verbreitet. Ukrainische Bürger, die mit dem verfassungsfeindlichen Putsch vom 22.2.14 und den Ultranationalisten nicht einverstanden sind, als „Terroristen“ zu verunglimpfen, ist eine Zumutung. Sie stammt von Politikern und Journalisten, die nicht das Format und Sachverständnis besitzen, rechtzeitig und besonnen die Wirklichkeit der Ost-Ukraine erkannt zu haben: Kiew hat schon vor längerer Zeit den Donbass verloren, als die von Neonazis durchgesetzte Putsch-Regierung Poroschenkos ihre eigenen Landsleute dort angriff, gleich nachdem sie sich als unabhängige Republiken erklärten (11.5.14). Eine Regierung, die verbrecherische Aktionen veranlasst und ihre eigene Bevölkerung als Terroristen stigmatisiert, weil sie sich gegen sie positioniert, wie im Referendum am 11.5.14 in den Gebieten von Lugansk und Donezk der Ostukraine, kann nicht gutgeheißen werden, erst recht nicht für die überwältigende Mehrheit, die sich im Donbass-Gebiet eindeutig gegen die Kiewer Willkürherrschaft manifestierte.

Von US-Präsident Joseph Biden vorgeschlagenes Gipfeltreffen mit seinem russischen Amtskollegen in Genf 16. Juni 2021

<Das von US-Präsident Joseph Biden vorgeschlagene Gipfeltreffen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin findet in Genf am 16. Juni statt. Das teilten das Weiße Haus und der Kreml fast zeitgleich mit am Dienstag 25.5.21. Ziel sei die Entwicklung der russisch- US-amerikanischen Beziehungen. Ein weiteres Thema seien die Rüstungskontrolle und strategische nukleare Stabilität.> (dpa/Reuters/jW, Junge Welt 26.5.21).

Es ist auffällig bemerkenswert, dass die Initiative für das Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten vom US-amerikanischen Präsidenten ausgeht. Das Weiße Haus hat sicherlich erkannt, dass seine irrsinnig provokative Außenpolitik gegenüber Russland völlig kontraproduktiv ist und die USA sich damit selbst in Gefahr bringen: Sie sind zu weit gegangen. Deshalb sucht der US-Präsident Joe Biden jetzt auf einmal nach Entspannung und Deeskalation, nachdem das Weiße Haus das Pentagon gewähren ließ, riesige, für Russland bedrohliche Militärmanöver in unmittelbarer Nähe Russlands zu unternehmen und Russland darauf mit eigenen Truppenbewegungen und Manövern antwortete.

Die seltsame Aussage eines Professors in der Phoenix-Sendung (1.6.21, 9 Uhr), „Joe Biden habe keine Angst vor den Russen“ impliziert gerade das Gegenteil. Sonst hätte der deutsche Professor diese kindische Aussage unterlassen, die eher als ein Dementi wirkt.