Evelyn Hecht-Galinski wird für ihre Kommentare zu Israels Politik ausgezeichnet

Nahostpolitik

IV. Kölner Karls-Preis und noch ein Grund zum Feiern
Von Peter Kleinert

Die NRhZ wird am Sonntag, 28. September, zum vierten Mal den „Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik“ vergeben. Der Namensgeber des Preises, Karl Marx, war vom 1. Juni 1848 bis zu deren Verbot am 19. Mai 1849 Redakteur der radikaldemokratisch-sozialistischen Neuen Rheinischen Zeitung in Köln. Den Preis erhält diesmal die deutsche Publizistin und Autorin mit jüdischen Wurzeln Evelyn Hecht-Galinski, die vor allem durch ihre mutigen Reden und Kommentare gegen die Kriege und Menschenrechtsverletzungen israelischer Regierungen und für einen gerechten Frieden mit den Menschen im besetzten Palästina, sowie durch ihr Buch „Das elfte Gebot: Israel darf alles“ bekannt geworden ist. Die Preisverleihung findet ab 18 Uhr im Bürgerzentrum „Alte Feuerwache“ statt. Unsere LeserInnen sind dazu herzlich eingeladen.

Seit dem 16. August 2005 versucht die NRhZ gemeinsam mit ihren ohne Honorare mitarbeitenden AutorInnen, InformantInnen und LeserInnen die Tradition der ursprünglichen Neuen Rheinischen Zeitung fortzusetzen – mit journalistischen Beiträgen zu Themen, die in den üblichen Medien tabu sind oder zensiert werden, mit engagierter Literatur, Kunst, Videos und Fotografie. Weil auf dem Gebiet der Literatur schon seit Jahren Beliebigkeit vorherrscht und prämiert wird und kritische Publizistik durch die üblichen Medien kaum noch Verbreitung findet, vielmehr oft durch Gerichte zensiert wird, vergeben wir den Kölner Karls-Preis seit 2008 alle zwei Jahre an Persönlichkeiten, die sich in der Tradition der ersten Neuen Rheinischen Zeitung auf diesem Feld verdient machen haben. Beabsichtigt ist, damit den Fokus auf ein Gebiet zu richten, das zwar immer wieder gern öffentlich beschworen, in der deutschen Realität aber immer stärker vernachlässigt oder verfolgt wird. Da der Namensgeber des Preises am 5. Mai 1818 geboren wurde, erhält Evelyn Hecht-Galinski in diesem Jahr ein Preisgeld von 196 Euro, eine historische Karl Marx-Münze und einen Urlaub mit ihrem Mann Benjamin auf der türkischen Datca-Halbinsel zwischen Rhodos und Kos, wo einst der griechische Künstler Praxiteles seine weltweit bekannte Aphrodite über den Hafen des antiken Knidos gestellt hat, und wo ich als dort wohnender Herausgeber und Redakteur die NRhZ wöchentlich ins Netz stelle.

Die Laudatio auf Evelyn Hecht-Galinski wird der deutsch-iranische Fernseh- und Radiomoderator Ken Jebsen halten, der 2011 nach 545 Sendungen durch seine Entlassung beim Rundfunk Berlin-Brandenburg deutschlandweit als unabhängiger Journalist im Internet bekannt wurde. Ihm waren vom RBB verschwörungstheoretische Positionen und Antisemitismus vorgeworfen worden.

Für spannende Unterhaltung wird der Schriftsteller, Musiker, Maler, Journalist und Islamwissenschaftler Anis Hamadeh sorgen, dessen Vater aus dem Westjordanland stammt.

Und der erste Kölner Karls-Preis-Träger, der Publizist, Lehrbeauftragte der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln, Sachbuchautor und Spezialist für legale Wirtschaftskriminalität Werner Rügemer will sich in einer Rede damit befassen, was die „pauschale Anerkennung der Existenz des Staates Israel“ bedeutet.

Evelyn Hecht-Galinski hat sich schon in früher Jugend zum Palästinakonflikt öffentlich geäußert und ist seit 2009 bekannt durch ihre Kommentare vom „Hochblauen“, einem der bekanntesten Wander- und Aussichtsberge im südwestlichen Schwarzwald, die sie seit Ende 2009 wöchentlich in der NRhZ veröffentlicht.

Sie wurde 1949 in Berlin geboren, als Tochter des 1992 verstorbenen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski. 1972 heiratete sie Benjamin Hecht, mit dem sie den Textilvertrieb Hecht-Design gründete. Das Paar lebt inzwischen in Malsburg-Marzell im südlichen Schwarzwald unter dem „Hochblauen“, wo sie von ihrem Mann in ihrer publizistischen Tätigkeit nachhaltig unterstützt wird…
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