Feierabend für USA

Nahostpolitik

Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait, Juristin und Diplomatin a.D., 14.06.2021

Betr.: Meldungen zu G7 in Cornwall am 13.6.21 (ZDF-Heute, ARD-Tagesschau, u.a.): Bekenntnisse zum Klimaschutz, zur Pandemie und Demokratie

USA außer Bomben und Sanktionen nicht viel zu bieten – Rolle des Dollars als größte Reservewährung der Welt wird aufhören

Lange wird das angelsächsische Theater gegen Russland und China nicht mehr gespielt werden können. Den Akteuren gehen immer mehr die Überzeugung, die Lust und die Kraft aus. Nicht nur in den USA und Großbritannien, sondern auch in Deutschland ist das sogenannte liberale Ordnungssystem eine reine Fassade. Dahinter ist alles verrottet und korrupt. <Heute ist das Imperium nicht nur der weltweite Schuldner, es ist pleite. Seine Macht gründet sich nur noch darauf, die Welt durch den Dollar und die US-Kriegsmaschinerie erpressen zu können. Washington ist immer mehr zu einer Art internationaler Mafia-Zentrale verkommen. Mit ihren Erpressermethoden schreckt es auch vor den engsten Verbündeten nicht zurück… „America“ hat außer Bomben und Sanktionen nicht viel zu bieten.> („Pompeos Kreuzzug“ von Klaus Wagener, UZ 7.8.20)

Die Rolle des Dollars als größte Reservewährung der Welt muss und wird aufhören. Die USA dürfen ihre überbordenden Schulden nicht mehr finanziert erhalten. Den Schlüssel dazu besitzt China.

Ende der US-Hegemonie mit Dollar-Betrug, sobald China es will.

<Wenn der Dollar seine Vorherrschaft verloren hat, dann, spätestens dann, ist Feierabend. Die Chinesen werden, in nicht allzu ferner Zukunft, nur noch Yuan akzeptieren. Die Amerikaner können dann nicht mehr nach Lust und Laune Dollar drucken, weil keiner sie mehr haben will. Der Betrug mit dem U.S-Dollar wird endlich auffliegen. … Das Ende des Schutzes des Dollars, bestehend seit 1971, wird schließlich das Ende der Hegemonie der U.S.A. mit sich bringen. Wann wird das sein? Sobald die Chinesen das bestimmen. …> So Hans-Jürgen Geese im Rückblick auf seine 15 Jahre in China.

Westliche Demokratien vor wirtschaftlichem Kollaps im Gegensatz zu China

Überheblich und äußerst unverschämt frech demaskierte sich auch der Falke und ehemalige US-Außenminister Mike Pompeo, der früher CIA-Direktor war, völlig schamlos: <Die CIA ist eine Institution, die trainiert ist, zu fälschen, zu lügen und betrügen, und sie wird es weiter tun.> (Meldung 6.2.20).

Entgegen allen gewohnten westlichen Propaganda-Klischees vollbringt das kommunistische China ein wahres Wunder im Kampf gegen Armut. Dagegen stehen die sogenannten westlichen Demokratien vor dem wirtschaftlichen Kollaps. Zudem ist Chinas Seidenstraßen-Projekt das größte Investitionsprojekt des 21. Jahrhunderts, an dem sich in der EU schon Italien, Tschechien und Österreich beteiligen und außerhalb der EU sehr viele weitere Länder.

Schulterschluss“ mit dem US-Präsidenten gibt es nicht und wird es nicht geben

Die Bestrebung von US-Präsident Joe Biden, die europäischen Staaten zu einer Art Block gegen China und Russland zusammen zu schmieden ist eine dumme Illusion, die mit der Wirklichkeit gar nichts zu tun hat. Vor allem Deutschland und Frankreich haben ihre eigenen Vorstellungen, fern von der irrationalen Vorstellung Bidens. Ein „Schulterschluss“ mit dem US-Präsidenten gibt es nicht und wird es nicht geben, wie schon die scharfsinnige Journalistin vom Wochenmagazin „Der Spiegel“, Christiane Hoffmann im Internationalen Frühschoppen“ im Fernsehsender „Phoenix“ am Sonntag 6.6.21 voraussah.

Die EU-feindliche transatlantische Beziehung ist grundsätzlich zu revidieren

Joe Biden ist schon am Anfang seiner Europa-Reise in Cornwall vollständig mit seinem irrsinnigen Versuch gescheitert, einen Bund mit den Europäern gegen Russland und China zu zimmern. Seine banalen Parolen für die transatlantischen Beziehungen fallen auch ins Leere. Die Regierung Merkel und die Regierung Frankreichs erkennen, wie feindlich der sogenannte „US-Freund“ gegenüber Europa agiert. Aus der falschen tradierten Illusion, die USA als „Freund“ anzusehen, ist Europa endlich erwacht; die EU-feindliche transatlantische Beziehung ist grundsätzlich zu revidieren. Joe Biden hat sicherlich auch erkennen müssen, dass es keine transatlantische Einigkeit unter den europäischen Staaten gibt. Das Eis, auf dem die transatlantische Einigkeit zelebriert wird, ist dünner denn je. In der USA <ist man sich gar nicht so sicher, wie lange die Show noch laufen wird, und manch einer „sorgt“ sich darum, dass der gute Mann am Verhandlungstisch einschlafen könnte. Doch all das ist eigentlich völlig nebensächlich. Denn seit Freitag (11.6.) heißt es: Der Ball rollt wieder. Und wenn der Ball rollt, ist in Deutschland alles gut.> (RT.DE 13.6.21)

China: Friedens- und unbestreitbare Aufstiegsmacht gegen die Armut

Tatsächlich findet in westlichen Augen derzeit eine Art globale Konkurrenz statt, und zwar zwischen zwei politisch-ideologischen Systemen, die als Vorbild für die wirtschaftliche Entwicklung und für die Kulturbeziehungen in der Welt des 21. Jahrhunderts dienen könnten. Aber im Gegensatz zu den USA mit ihrem Größenwahn, die US-Weltvorherrschaft erzielen zu wollen, koste es, was es wolle, sucht China einfach nur gute Beziehungen zu allen Ländern und Regionen ungeachtet der örtlichen politischen Umstände, Beziehungen, die allen Seiten Vorteile bringen und harmonische Koexistenz bedeuten. Peking gewinnt die Welt, ohne Vorherrschaftsanspruch. Als Friedens- und unbestreitbare Aufstiegsmacht im erfolgreichen Kampf gegen Armut zieht China natürlicherweise die Unterstützung der gesamten Weltstaatengemeinschaft an.

Es stehen sich in der Tat zwei unterschiedliche kulturelle wie politische Überlieferungen und daraus hervorgegangen Gesellschaftsentwürfe gegenüber: Hier die sogenannten neoliberalen Demokratien – genauer gesagt Oligarchien mit repräsentativ-parlamentarischen Anstrich, allen voran die Vereinigten Staaten und die EU-Staaten, aber auch einige ehemaligen Kolonien der Europäer wie Indien, Australien und Brasilien. Auf der anderen Seite stehen Gesellschaften, die sich aus einem marxistisch-leninistischem Staats- und Gesellschaftsverständnis heraus weiter entwickelt haben und hierzulande unter dem Etikett Autokratien geführt werden, wobei die internationalen Schwergewichte China und Russland zuerst zu nennen sind.

China, der große strategische Rivale der USA, als neues Staatsmodell gefürchtet

Im Gegensatz zu den sogenannten westlichen „Demokratien“ verhalten sich Russland und China nicht aggressiv und führen keine Interventionskriege. China wird im Weißen Haus für weit gefährlicher gehalten als Russland. Für das Weiße Haus ist die erfolgreiche kommunistische Regierung in Peking der große strategische Rivale der USA. Dieses zentral geführte China, so fürchtet Washington, könnte zum Staatsmodell der Zukunft werden. „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem der Rest der Welt anfängt, sich an China zu orientieren, sagte Joe Biden kürzlich in einem Interview in der Washington Post: „Das ist die entscheidende Frage unserer Zeit: Können wir Demokratien uns zusammenfinden und für unsere Menschen echte Ergebnisse in einer sich rasch verändernden Welt liefern?“ Die Antwort ist lapidar: China hat die Armut besiegt, während sich die USA und ihre Verbündeten/Vasallenstaaten mit wirtschaftlichem Kollaps und der Misere ihrer Bevölkerung befassen müssen. Sich als Gegenmodell zu China zu behaupten, gelingt schon jetzt den USA und ihren Vasallen nicht. Bei den USA handelt es sich um ein gescheitertes System, das nicht die wirklichen Verhältnisse in Betracht zieht, denn Amerikas gesellschaftliche Ordnung wie auch die der EU-Staaten befinden sich vor dem Zusammenbruch.

Zusammenbruch der US-amerikanischen Gesellschaft noch abwendbar?

Gegenüber China herrscht in den USA schon fast Panik: Erst vor einigen Tagen hat Joe Biden veranlasst, 250 Milliarden Dollar freizugeben, um die Erforschung und Entwicklung von Schlüssel- und Zusammenkunftstechnologien in den USA zu fördern. Dadurch soll verhindert werden, dass China Amerika in diesen Bereiche überholt, was größtenteils schon längst geschehen ist. Ebenso will Biden Billionen von Dollar investieren, um die verrottete Infrastruktur des Landes zu modernisieren, den Sozialstaat und das Bildungswesen auszubauen. Alle diese späten Maßnahmen zielen darauf, die bröckelnde Mittelschicht in den USA vor dem Untergang zu bewahren, die sozialen Spannungen in der amerikanischen Gesellschaft und die wirtschaftliche Ungleichheit zu verringern. Ob solche Maßnahmen nicht schon längst zu spät kommen, ob sie den sich abzeichnenden Zusammenbruch der US-amerikanischen Gesellschaft abwenden können, ist ausgesprochen fraglich, zu viel an Konfliktstoff und Lasten haben sich in den USA in den letzten Jahrzehnten aufgetürmt, nicht nur überbordende Staatsschulden.

Nichts ist verloren mit dem Frieden, alles kann verloren gehen mit dem Krieg“

China engagiert sich gemäß seiner millenarischen Philosophie und Denkweise, die die Kooperation zum Glück der Menschen sucht und damit den Frieden, ohne Anspruch auf Dominanz. Letztendlich gewinnt somit China die ganze Welt als engen Partner, die seine weise Außenpolitik für den Frieden erkennt, schätzen lernt und unterstützt.

In vollem Einklang mit der konfuzianischen Friedensphilosophie Chinas mahnte schon Papst Pius XII.: „Nichts ist verloren mit dem Frieden, alles kann verloren gehen mit dem Krieg“. Papst Johannes XXIII. bekräftigte die Friedensbotschaft der Katholischen Kirche in der Enzyklika „Pacem in Terris“ (11. 4.1963).

Der Westen, nämlich die USA und die EU, verlieren dagegen mit ihrem gewalttätigen Streben und Größenwahn nach Dominanz immer weiter an Bedeutung und werden dabei mit Sicherheit definitiv untergehen.