In seinem Bericht für 2020 dokumentierte die palästinensische NGO „Defense for Children International Palestine“ (DCIP) 79 Fälle der Gewalt israelischer Behörden gegenüber inhaftierten palästinensischen Kindern. Nun machte sie auf den Fall des chronisch kranken 17-jährigen Amal Nakleh aufmerksam, der am 25. Januar von einem israelischen Militärgericht zu einer sechsmonatigen sog. Administrativhaft verurteilt wurde.
Nach Angaben von DCIP verhafteten israelische Besatzungstruppen Amal am 21. Januar gegen halb vier Uhr nachts in seinem Elternhaus in Ramallah in der besetzten Westbank. Sofort wurde seine Haftzeit im Ofer-Gefängnis um 72 Stunden verlängert. Am 25. Januar erging dann das Urteil mit der sechsmonatigen Administrativhaft. Aktuell soll Amal im israelischen Gefängnis Megiddo inhaftiert sein.
Amal leidet an einer seltenen chronischen Autoimmunerkrankung, eine neuromuskuläre Erkrankung, die zur Muskelschwäche führt. Dabei sind auch jene Muskeln betroffenen, die zum Atmen oder Schlucken benötigt werden. Seine Erkrankung erfordert eine laufende medizinische Kontrolle und Behandlung sowie regelmäßig Medikamenteneinnahme.
„Israelische Behörden müssen entweder Anklage gegen palästinensische Kinder erheben oder sie freilassen,“ so Ayed Abu Eytaish, DCIP-Direkter in Palästina. „Die Administrativhaft darf niemals zur Rechtfertigung einer Inhaftierung von Kindern verhängt werden. Sie stellt eine klare Verletzung grundlegender Rechte im Rahmen eines ordentlichen Gerichtsverfahrens dar. Die israelischen Behörden müssen die willkürliche Inhaftierung palästinensischer Kinder unverzüglich stoppen,“ so Aytaish.
Hintergrund der jetzt verhängten Administrativhaft soll eine Verhaftung von Amal am 2. November 2020 gewesen sein…
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Israeli authorities imprison Palestinian child with rare autoimmune disease without charge
DCIP-Jahresbericht dokumentiert Gewalt und Misshandlungen palästinensischer Kinder in 2020