Jüdischer Staat verweigert palästinensischen Kindern aus dem Gaza medizinische Versorgung. Gibt es eine Absprache mit Deutschland?

Nahostpolitik

Kommentar von Andreas Friedrich, 19.07.2024

Wie einige wenige online Portale heute berichten, hat Israels Ministerpräsident Netanjahu einen bereits ausgearbeiteten Plan seitens des Verteidigungsministeriums zur Errichtung eines Feldlazaretts für Kinder aus dem Gaza gestoppt. Israels Verteidigungsminister Galant hingegen sah ein Feldlazarett für kranke und verletzte palästinensische Kinder aus dem Gaza für notwendig an, da diese dringend medizinisch behandelt werden müssen.

Die Regierung des jüdischen Staats hat unterdessen verlauten lassen, das das dringend benötigte Krankenhaus nicht gebaut. Grund ist, dass Netanjahu persönlich die Errichtung einer derartigen medizinischen Einrichtung für palästinensische Kinder ablehnt.

Bereits vor ca. 10 Tagen hat die Bundesregierung (Bundesaußenministerin Baerbock – Grüne – und Bundesinnenministerin Nancy Faeser – SPD) der medizinischen Versorgung palästinensischer Kinder aus dem Gaza eine Abfuhr erteilt.

Wie die palästinensische Gesundheitsbehörde unterdessen mitteilte, sind seit Beginn des Krieges bereits jetzt 38.794 Menschen im Gazastreifen getötet.

Wie weiterhin bekannt wurde, haben Testes des UN- Kinderhilfswerk Unicef ergeben, dass sich in den Abwässern des Gaza der Poliovirus gefunden wurde, so eine Erklärung des palästinensischen Gesundheitsministerium im Gaza.

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO stellt das Vorhandensein von Polioviren in Abwässern eine neue Gesundheitskatastrophe dar, so das Ministerium im Gazastreifen.

Von dieser neuen Katastrophe sind nun mehrere Tausend Menschen bedroht.

Nicht nur vor diesem Hintergrund ist das Verhalten des Herrn Netanjahu wie auch diverser deutscher Ministerinnen mehr als zynisch und menschenverachtend.