Neue Weltverhältnisse in Sicht: Islamische Staaten rücken zusammen

Nahostpolitik

Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait, Juristin und Diplomatin a.D., 24.11.2023

Ägypten nähert sich Syrien, Libyen und dem Irak

Jetzt ändern sich jedenfalls die Weltverhältnisse schneller als gedacht, und die USA verlieren immer mehr ihren weltweiten Einfluss: Ägypten nähert sich Syrien, Libyen und dem Irak. Es bahnt sich eine neue Allianz an, nämlich zwischen Ägypten und Algerien sowie mit Syrien, Irak, Iran und Russland. Das war zu erwarten, seitdem Ägypten 1958 zusammen mit Syrien die erste Vereinigte Arabische Republik unter Präsident Abdel Nasser gestalteten.

Staatspräsident Gamal Abdel Nasser Hauptvertreter des panarabischen und panafrikanischen Gedankens

Nach der Revolution 1952 der freien Offiziere stand Ägypten unter der brillanten Präsidentschaft von Gamal Abdel Nasser, der als einer der herausragenden Führer der Bewegung der blockfreien Staaten gemeinsam mit Nehru, Sukarno, Tito und Fidel Castro den Kampf für die Unabhängigkeit der alten Kolonien förderte. Nasser war die Führungspersönlichkeit innerhalb der islamischen, arabischen und afrikanischen Welt für ihre programmatische arabische, muslimische Union. International war Nasser gemeinsam mit Josip Broz Tito aus Jugoslawien, Jawarharlal Nehru aus Indien und dem Indonesier Achmed Sukarno eine zentrale Persönlichkeit auf der ersten Gründungskonferenz der blockfreien Staaten 1955 in Bandung (Indonesien).

Zukunft in einer zweiten Vereinigten Arabischen Republik

Mit seinen über 274 Millionen Einwohnern ist Indonesien der viertbevölkerungsreichste Staat der Welt und außerdem das Land mit der weltweit größten Anzahl an Muslimen. Ägypten unterstützte in Algerien die Aufständischen gegen die französische Kolonialregierung. Algerien hat sich jetzt den BRICS-Staaten angeschlossen.1958 schlossen sich Ägypten und Syrien zur Vereinigten Arabischen Republik zusammen. Abdel Nasser wurde ihr Staatspräsident. Nasser war der Hauptvertreter des panarabischen und panafrikanischen Gedankens, auch ein Vorbild für den libyschen Staatschef Muamar Gaddafi. In einer zweiten Vereinigten Arabischen Republik, die heute Syrien und Ägypten mit anderen arabischen Staaten wie Libanon, Libyen, Irak und Staaten des Maghreb zusammenschließen kann, liegt die Zukunft für den Nahen Osten, Palästina nicht zu vergessen, wo Hebräer (heutige Staatsbürger Israels) ihren sicheren Lebensplatz haben werden.

Der Außenminister Russlands, Sergej Lawrow, unterstrich die palästinensische Einheit in seiner Rede vor den Vereinten Nationen am 21.9.2017: <Wir widmen besondere Bedeutung der Wiederherstellung der palästinensischen Einheit, und wir begrüßen die Bemühungen Ägyptens in dieser Richtung.> In einem jüngsten RT-Interview betonte Lawrow, dass die Gründung eines palästinensischen Staates unvermeidbar sei.

Die arabisch-iranisch-chinesische Achse wird die Notlage des Gazastreifens im UN-Sicherheitsrat zur Sprache bringen und Hebel gegen Israel in Bewegung setzen.

Kuba und der Iran: Beide mit Verständnis von Widerstand, Mut, Heldentum, Würde und Trotz gegenüber den Plänen der imperialistischen Macht

Kubas Präsident Mario-Miguel Díaz Canel Bermúdez bezeichnete den Iran als Kubas „Schwesternation“ in seiner Rede am 22.3.23. Die Grundlagen der Beziehungen zwischen den beiden Ländern seien die Geschichte und der gegenseitige Respekt sowie der große Widerstand, den die beiden Völker angesichts der imperialen Blockaden und Sanktionen geleistet hätten. Dem kubanischen Präsidenten zufolge „teilen das kubanische und das iranische Volk ein Verständnis von Widerstand, Mut, Heldentum, Würde und Trotz gegenüber den Plänen der imperialistischen Macht“.

Der kubanische Präsident drückte seine Bewunderung für die iranische Kultur, Zivilisation und Widerstand gegen die Aggression aus und sagte, dass die technologische Entwicklung, die der Iran trotz des Embargos und der Sanktionen erreicht hat, sehr wichtig und vielfältig sei. … Präsident Díaz-Canel betonte auch, dass sein Land gute Beziehungen zur arabischen Welt unterhalte. In diesem Zusammenhang äußerte er auch seine Bewunderung für „den Mut, die Standhaftigkeit und das Selbstvertrauen Syriens angesichts einer aggressiven Kampagne, die darauf abzielt, das Land zu zerstören“. Er stellte fest, dass Syrien nach vielen Jahren des ungerechten Krieges gegen das Land eine „starke und geeinte Nation“ geblieben ist. Er betonte auch die Rolle des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad: „Der syrische Präsident hat seinem Volk gegenüber Aufrichtigkeit bewiesen und ist an vorderster Front geblieben, ohne aufzugeben. (…) Ich habe bei ihm immer ein großes Maß an Standhaftigkeit und Gelassenheit gesehen. Er sagte, dass Havanna weiterhin an der Seite des syrischen Volkes stehen werde und verurteilte die andauernde israelische Aggression gegen Syrien sowie die gegen das syrische Volk verhängten Sanktionen. Der kubanische Präsident erklärte auch, er wolle Damaskus noch in diesem Jahr besuchen.

Mit dem aggressiven Westen wird an immer mehr Orten der Welt abgerechnet.