Für die Bekämpfung der Corona-Epidemie fehlt im Gazastreifen jegliche Ausstattung
Appell aus Gaza von Dr. Ahmad Muhanna, Al-Awda-Hospital
Infolge von 14 Jahren kompletter Abriegelung und mehreren israelischen Kriegen befinden sich die Gesundheitseinrichtungen im Gazastreifen bereits in „normalen Zeiten“ am Rande des Zusammenbruchs und sind nicht in der Lage, die Grundbedürfnisse der 2-Millionen-Bevölkerung zu decken. Gaza leidet unter einem ständigen Mangel an Medikamenten und medizinischer Ausrüstung. Die *Corona-Epidemie* verschärft die katastrophalen Bedingungen nochmals extrem.
Die israelischen Kriege, in denen sich die Angriffe der Besatzungsmacht oft gezielt gegen industrielle und Produktionsanlagen richteten, haben nach Angaben des Palestinian Center for Human Rights (PCHR) 70% von ihnen zerstört. Unter einer unsicheren Ernährungssituation leiden in dem sehr dicht bevölkerten Landstrich 67 % der Menschen, der Arbeitslosenanteil liegt bei 45 %, die Armutsrate bei 53 %. Mit der vom Corona-Virus erzwungenen Schließung von Schulen, Kindergärten, Universitäten, sozialen Institutionen, Hochzeitshallen, Cafés, Restaurants und vielen anderen Einrichtungen sind noch wesentlich mehr existenzielle Lebensgrundlagen für die arme Bevölkerung verloren gegangen.
Die für die Gesundheit Verantwortlichen tun, was sie können. Bereits seit dem 15. März 2020 werden alle Personen, die über die Sperranlagen rund um den Gazastreifen einreisen, zunächst in Quarantäne gebracht. Für die Bekämpfung der Corona-Epidemie fehlen jedoch alle Mittel…
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