UNICEF: Israel tötete neun Kinder und verletzte 556 in zwei Monaten

Nahostpolitik

Im Zeitraum vom 7. Mai bis 31. Juli dieses Jahres töteten die israelischen Besatzungstruppen neun palästinensische Kinder, verletzten 556 durch den Beschuss mit scharfer Munition und Gummigeschossen. Mindestens 170 Kinder wurden in diesem Zeitraum allein in Ost-Jerusalem verhaftet.

Dies geht aus einem gestern veröffentlichten Bericht von UNICEF hervor. Seit Beginn des Jahres töteten israelische Besatzungstruppen bis Ende Juli 67 palästinensische Kinder und verletzten 685 Kinder.

Das Kinderhilfswerk konnte insgesamt 415.000 Palästinensern durch Wasseraufbereitung, Reparaturen beschädigter Infrastruktur, wie Wasser- und Abwassersystemen, Sanitäreinrichtungen und Hygienedienstleistungen im abgeriegelten Gaza-Streifen helfen. Nach UNICEF-Angaben wurden durch die Gewalteskalation im Mai 290 Wasser-, Sanitär- und Hygienstrukturen beschädigt. Die Menschen leiden unter den fortwährenden Stromausfällen. Rund 1.3 Millionen Palästinenser haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Hygienartikeln. So wurden im Mai insgesamt 33 Gesundheitseinrichtungen im Gaza-Streifen zerstört, was den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen für palästinensische Kinder weiter stark einschränkt.

Während des letzten Krieges im Mai d.J. wurden 41 UNRWA-Schulen im Gaza-Streifen beschädigt; 116 private Kindergärten und 140 öffentliche Schulgebäude waren ebenfalls Ziel der Angriffe. Man habe bereits mit der notdürftigen Sanierung von 20 Schulen begonnen und konnte s 11 wichtige Medikamente für 195.800 Palästinenser und Artikel für den grundlegenden Lebensbedarf für 35.000 zur Verfügung stellen, heißt es in dem Bericht.

UNICEF warnte vor finanziellen Engpässen, so dass die Unterstützung palästinensischer Kinder nicht länger gewährleisten werden kann. Die Situation im Gaza-Streifen ist sehr schwierig, da die Bereitstellung von grundlegender Versorgung auf dem lokalen Markt stark zurückgegangen ist und dringend Versorgungsgüter importiert werden müssen. Die jüngste Eskalation erhöht den Bedarf an humanitärer Hilfe für die Kinder auf 47 Millionen US-Dollar, so UNICEF, was einen fehlenden Betrag von 33 Millionen US-Dollar (68%) bedeutet. Zur Verschlechterung der Lage tragen nach UNICEF-Angaben die Spannungen im besetzten Ost-Jerusalem, die Gewalteskalation im Mai und die weitere Ausbreitung der Covid-19-Pandemie bei.

Quelle: Palästinensische Mission