Jeder Tag, an dem die Flüchtigen sich der Gefangennahme entziehen, zeigt, dass die Besatzung vielleicht doch nicht so unbesiegbar ist, wie Israel glaubt
Jonathan Cook, 17.09.2021
Für die Palästinenser wäre es unmöglich, sich nicht über den gewagten Ausbruch von sechs Gefangenen aus einem der sichersten und modernsten Gefängnisse Israels zu freuen. Israel mag Überstunden machen, um die sechs Männer als „Terroristen“ zu verteufeln, aber für die Palästinenser gehören sie zu den besten und mutigsten Fußsoldaten des Landes.
Sie sind Kriegsgefangene, von denen die meisten lange Haftstrafen verbüßten, nachdem sie versucht hatten, ihr Heimatland zu befreien, indem sie israelische Soldaten oder Siedler töteten – also diejenigen, die die jahrzehntelange israelische Besatzung umsetzen und durchsetzen sollten.
Alle Palästinenser können sich mit der Notlage dieser Männer identifizieren.
Die Inhaftierung ist für einen Großteil der männlichen palästinensischen Bevölkerung ein Übergangsritus; Schätzungen zufolge haben in den letzten fünf Jahrzehnten Hunderttausende die israelischen Gefängnisse durchlaufen.
Viele von ihnen befinden sich in Haft und warten auf ihren Prozess, so auch zwei der sechs Ausbrecher. Andere befinden sich in Verwaltungshaft – inhaftiert, ohne dass ihnen ein Prozess gemacht oder auch nur mitgeteilt wird, welche Anschuldigungen gegen sie erhoben werden. Die Rechte der Gefangenen werden regelmäßig missachtet.
Sie werden in überfüllten Zellen gehalten, haben kaum Kontakt zu ihren Familien und werden oft geschlagen oder gefoltert.
Im Sommer wurden Aufnahmen von Massenschlägereien gegen palästinensische Häftlinge im Ketziot-Gefängnis im Süden Israels im Jahr 2019 veröffentlicht, die an die Misshandlungen durch die US-Armee in Abu Ghraib im Irak erinnerten. Selbst nach dem Bekanntwerden des Videos wurden keine Maßnahmen ergriffen, vermutlich weil solche Vorfälle – auch wenn sie selten vorkommen – völlig normal sind.
Es bestätigt, was palästinensische Gefangene schon lange berichten…
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http://www.antikrieg.com/aktuell/2021_09_17_palaestinensischer.htm