Dritte globale Katastrophe verhindern anstatt weiter dumme Russophobie verbreiten

Nahostpolitik

Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait, Juristin und Diplomatin a.D., 24.09.2022

Wiederholt medial eingesetzte, inzwischen langweilige anti-russische Masche

Die ZDF-Sendung Maybrit Illner am 22/23.9. greift zur wiederholt medial eingesetzten, inzwischen langweiligen anti-russischen Masche und lässt nur Personen zu Wort kommen, die diese Masche mitspielen und wissen, welche Fakten sie dafür zu ignorieren oder zu verdrehen haben. Dieses wiederholt öffentlich auftretende Personal gibt vor, sich mit Russlands Präsidenten zu befassen, aber genau das tun sie nicht, weil sie das Vorhaben von Wladimir Putin ignorieren, indem sie sich mit seinen Reden vom 23.2.22 und 21.9.22 nicht befassen wollen.

Atomwaffen

Am schwerwiegendsten ist die falsche Behauptung, Putin drohe uns mit Atomwaffen. Wieso zeigt sich der Westen so bedroht? Liegt der tiefere Grund dafür darin, dass die USA und ihre NATO bereit und willig sind, Russland anzugreifen? Wenn ja, dann ist die Warnung des russischen Präsident natürlich eine klare Bedrohung, und zwar für jeden potentiellen Angreifer. Putin sagte eindeutig am 21.9.22 in seiner Rede an die Nation: <<Im Falle einer Bedrohung der territorialen Integrität unseres Landes und zur Verteidigung Russlands und unseres Volkes werden wir mit Sicherheit von allen uns zur Verfügung stehenden Waffensystemen Gebrauch machen. Dies ist kein Bluff. … Diejenigen, die uns mit nuklearen Mitteln erpressen wollen, sollten wissen, dass die Windrose sich drehen kann. Es ist unsere historische Tradition und die Bestimmung unserer Nation, diejenigen zu stoppen, die auf die Weltherrschaft aus sind und damit drohen, unser Mutterland zu spalten und zu versklaven. Seien Sie versichert, dass wir es auch dieses Mal schaffen werden.>> Gerade die Sicherheitsinteressen Russlands sind bei Maybrit Illner und ihren Gästen am 22.9.22 in unverantwortlicher Weise ignoriert worden und die zwei russischen Vertragsentwürfe dazu bleiben unbeachtet, obwohl sie seit dem 17. Dezember 2021 im Weißen Haus und bei der NATO auf dem Tisch liegen.

Notwendige und zwingende Maßnahmen zum Schutz der Souveränität, der Sicherheit und der territorialen Integrität Russlands

Wladimir Putin weiter: <<Es geht um die notwendigen und zwingenden Maßnahmen zum Schutz der Souveränität, der Sicherheit und der territorialen Integrität Russlands … um die aggressive Politik einiger westlicher Eliten, die alles daran setzen, ihre Vorherrschaft zu bewahren, … um anderen Ländern und Nationen weiterhin aggressiv ihren Willen und ihre Pseudowerte aufzuzwingen. Das Ziel dieses Teils des Westens ist es, unser Land zu schwächen, zu spalten und schließlich zu zerstören. Sie haben diese Pläne schon vor langer Zeit ausgearbeitet. Sie ermutigten Gruppen von internationalen Terroristen im Kaukasus und verlegten die offensive Infrastruktur der NATO in die Nähe unserer Grenzen. Sie setzten eine wahllose Russophobie als Waffe ein …>>

ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ belegt dumme Russophobie

Die ZDF-Sendung Maybrit Illner am 23.9.22 belegt diese Aussage des Präsidenten der Russischen Föderation. Maybrit Illner wiederholt wie viele andere politische Diskussionssendungen reine, dumme Russophobie, die die Vernunft abstellt und die deutsche Bevölkerung dem Wahn von gefährlichen Irren ausliefert.

Höchste nukleare Gefahr bei militärischer Aktion der Nato gegen die Russische Föderation

Willy Wimmer, Staatssekretär a.D. begründet die höchste nukleare Gefahr. Sinngemäß erklärt er: <<Alle Aktivitäten der NATO, die sich nach russischer Ansicht gegen Russland richten, sind eine militärische Aktion der Nato gegen die Russische Föderation. Damit wird die Türe zum globalen Krieg …direkt aufgestoßen.>> („Wann sind wir im Krieg?“ von Willy Wimmer, Staatssekretär a.D. 22.9.2022)

Deutscher Hochmut endet immer in schrecklicher Selbstzerstörung

Die Beziehungen zwischen Russland und den NATO-Staaten, speziell den USA, befinden sich in einem miserablen Zustand. Allerdings würde sich die US-Führung zu keiner massiven Militärintervention entschließen, denn die US-Militärmaschinerie hätte es mit einem gleichwertigen, möglicherweise überlegenen Gegner zu tun. Darüber gibt es Erkenntnis in der US-Führung in Washington. Ob diese Erkenntnis auch in der Berliner Führung besteht, ist zu bezweifeln. Der bekannte teutonische Hochmut ist historisch und wird – wie immer – in einer schrecklichen Selbstzerstörung enden.

Ausgezehrte und ausgebrannte USA

<<Ausgezehrt die USA durch die Korruption und Profitsucht einer großenteils neoliberal privatisierten Söldnerarmee und ihres militärischen-industriellen Komplexes, dazu ausgebrannt durch die verlorenen Kriege gegen weitaus schwächere Gegner wie Irak, Afghanistan oder Syrien, haben nicht wenige Militärexperten erhebliche Zweifel an den Erfolgsaussichten einer US-amerikanischen Militärintervention.

Offenbar sehen das führende Kreise des Pentagon ähnlich. Hier besteht erkennbar wenig Neigung, wegen der ukrainischen Faschisten eine weitere demütigende Niederlage zu riskieren. Washington hatte sich stattdessen in die üblichen Sanktionsdrohungen geflüchtet. Die russische Führung hatte sich ihrerseits wenig beeindruckt gezeigt und im Gegenzug nicht nur ein Ende der Ostexpansion der NATO gefordert, sondern auch den Abbau aller Militäreinrichtungen, die nach dem Ende des Kalten Kriegs in Osteuropa errichtet wurden. Nicht ohne Grund: Washington hat die ukrainischen Russlandhasser massenhaft mit modernem Kriegsgerät ausgerüstet.>> (Junge Welt, 24.6.22)

Für notorische Kriegstrommler, wie Stoltenberg und Baerbock unter anderen, gibt es natürlich nichts und niemanden, der dazu berechtigt wäre, die Expansion des NATO-Bündnisses zu stoppen.

Außenminister Sergej Lawrow mit den Worten Stalins vor der Schlacht von Stalingrad: „Keinen Schritt zurück“

<Wladimir Putin hat dies … als eine existentielle Bedrohung Russlands bezeichnet. Moskau wäre von der Ukraine aus mit modernen Raketen binnen Minuten zu erreichen – eine Bedrohung, die Russland nicht ohne Antwort lassen könne. Es gebe keine Möglichkeit, sich weiter zurückzuziehen. „Keinen Schritt zurück“, hat Außenminister Sergej Lawrow Stalins Worte vor der Schlacht von Stalingrad wiederholt.> (Meldung)

Lawrow und Baerbock sollten sich am vergangenen Freitag bei der UN-Vollversammlung in New York treffen, doch Lawrow ließ den Termin platzen. (Meldung 24.9.22). Ebenso wurde einen Anruf vor einigen Tagen vom Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im Kreml nicht akzeptiert. Damit offenkundigt sich, dass die Ampel-Regierung und Europa politisch gar nicht zählen. Völlig diskreditiert sind sie für Russland unzuverlässig und eine Null.

Kein politischer Willen vorhanden, höchst gefährliche Krise ordentlich zu analysieren und zu beseitigen

Diese vielschichtige, noch nie dagewesene höchst gefährliche Krise ist ausschließlich das Ergebnis einer falschen Politik, und deshalb kann sie korrigiert werden. Aber leider gibt es keinen politischen Willen, sie ordentlich zu analysieren und zu beseitigen. Eine parlamentarische Untersuchungskommission muss sich mit der schuldhaften Unterlassung der amtierenden Regierung beschäftigen, diese Krise zuzulassen und nicht abzustellen. Und die Justiz, wie in einem funktionierenden Rechtsstaat zugehört.

Kritische, aufgeklärte Stimmen in die Öffentlichkeit

Kritische, aufgeklärte Stimmen müssen in die Öffentlichkeit, gerade auch in die entsprechenden Sendungen der öffentlich-rechtlichen Medien wie ZDF und ARD. um die paralysierte Ampel-Regierung herauszufordern, den politischen Willen aufzubringen, um eine dritte globale Katastrophe zu verhindern. Willy Wimmer, Alice Weidel, Andrej Hunko, Oskar Lafontaine, unter anderen, sind angebrachte kompetente Persönlichkeiten. Aber verblendete, manipulierte Redaktionen tragen nicht dazu bei, den notwendigen Ausweg aus der ungeheuerlichen Gefahr aufzuzeigen und debattieren zu lassen, in der sich unser Land und Europa befinden.