Einzig vernünftige Alternative: Sich im Rahmen der russischen Allianz für Syrien engagieren und nicht mit US-Terror-Paten

Nahostpolitik

Von

Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait, Juristin und Diplomatin a.D., 30.11./01.12.2015

Wiener Konferenz und UN-Sicherheitsrat: Territoriale Integrität Syriens bewahren

Hinsichtlich der Befriedung Syriens und der Rolle Russlands dazu versucht Stefan Kornelius immer wieder absichtlich die Öffentlichkeit zu verwirren. Die Abschlusserklärung der Wiener Konferenz und alle anderen zuvor will er nicht erkennen. Gerade das ist die perfide Taktik der USA und ihrer NATO-Partner, die für ihre unsäglichen Ziele im Nahen Osten offen auf den Terror setzen. Russland hat dieses finstere kriminelle Spiel entlarvt und hat sich deshalb an der Seite der legitimen Regierung Syriens militärisch engagiert, um die territoriale Integrität des Landes zu bewahren. Moskau hat auch in diesem Zusammenhang die UN-Sicherheitsrat-Resolution Nr.2249 vom 20.11. gefördert, die alle Mitglieder verpflichtet, nicht nur den IS sondern alle Extremisten in Syrien beiseite zu lassen, die als Werkzeug des Westens versuchen, Syrien zu zerstören und zu spalten.

Baschar Al-Assad der legitime Präsident des souveränen Staates Syrien

Was die Person des syrischen Präsidenten Baschar Al-Assad betrifft, wird das syrische Volk über seine amtliche Zukunft entscheiden und niemand sonst. Bisher ist Baschar Al-Assad der legitime Präsident des souveränen Staates Syrien, anerkannt von der Vereinten Nationen, wiedergewählt am 3. Juni 2014. Zudem hat er – einer jüngsten Umfrage von Washington Post zufolge – gegenwärtig die erhebliche Mehrheit der syrischen Bevölkerung hinter sich. Diese Tatsachen sind von Stefan Kornelius und allen Redaktionen auch bekannt. Warum kehren sie sie einfach unter den Teppich?

Förderung des IS durch die USA belegt durch US-Geheimdienstbericht

Inzwischen müssen Kornelius und alle Redakteure ebenso den freigegebenen US-Geheimdienstbericht kennen, der die Förderung des IS durch die USA belegt. Dieses Watergate der US-Terror-Bekämpfung stellt die brisante Frage unter allen europäischen Staaten: Wer, welche westliche Staaten arbeiten für den Terror und welche nicht? Diese brennende Frage, die der freigegebene US-Bericht aufwirft, muss die deutsche Öffentlichkeit mit höchster Priorität beantworten. Sie ist eine Pflicht für alle Journalisten, die angeblich nicht den Terror fördern wollen. Es ist eine brennende Frage für die Bundesregierung und für den Bundestag, bevor sie sich in ein dubioses militärisches Abenteuer verwickeln lassen, das von IS-Terror fördernden Staaten dirigiert sein kann.

Schon im Mai diese Jahres berichtet der Sender „RT deutsch“ (26.5.15): <Der US-amerikanischen Bürgerrechtsgruppe Judical Watch ist es gelungen vom militärischen Geheimdienst DIA die Herausgabe eines Geheim-Berichtes gerichtlich zu erzwingen. Der Bericht belegt, dass die Entstehung des Islamischen Staates (IS) den US-Amerikanern frühzeitig bekannt war und von diesen sogar gewünscht wurde, um den Druck auf den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu erhöhen. Der Journalist Jürgen Todenhöfer bezeichnet die neuen Erkenntnisse als „terroristisches Watergate“.

Im Dokument des Geheimdienstes des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums Defence Intelligence Agency (DIA-August 2012), sind viele Passagen zensiert. Doch der Inhalt des ehemals als geheim eingestuften Berichtes ist brisant. … Der Pakt Washington mit dem IS-Terror ergibt sich im Pentagon-Dokument als ’strategische Chance‘, um „Washingtons Ziele in der Region zu erreichen: Regimewechsel in Syrien und Zurückdrängung der ’schiitischen Expansion‘ beziehungsweise des Iran.“. So der ehemalige Top-Agent und Geheimdienst-Experte Rainer Rupp in der Jungen Welt.

Obama und der Westen wussten von Anfang an, wer in Syrien wirklich kämpft und welche weltweite terroristische Gefahr aus ihrer Politik erwuchs. Während sie der Welt das übliche Märchen von Freiheit und Menschenrechten erzählen, stellt sich der Westen an die Seite des internationalen Terrorismus. Als aktiver Förderer des internationalen Terrorismus! Des IS! Die USA unterstützten gezielt terroristische Organisationen.

Nachdem diese Zusammenhänge nun mit offiziellen Dokumenten belegt sind, bleiben den NATO-Schreibern und den politischen Vasallen nur noch zwei Möglichkeit: Ignorieren oder leugnen. So vermutet auch Jürgen Todenhöfer:

Wetten, dass die westlichen Politiker und die Mainstream-Medien alles tun werden, um diese Perversion der offiziellen westlichen Anti-Terrorpolitik herunterzuspielen oder totzuschweigen? Die DIA-Analyse ist der Offenbarungseid einer kriminellen Strategie. Obama und der Westen als vom US-Geheimdienst überführte Terrorpaten – das ist schwer zu verdauen.“

Die Vorgehensweise der USA-IS erinnert stark an die geopolitische Strategie der USA,

„… man möge die unterschiedlichen Glaubensrichtungen der Muslime gegeneinander ausspielen. Wenn sich Schiiten und Sunniten gegenseitig bekämpfen, gäbe dies der US-Regierung die Möglichkeit, ihren Einfluss in der Region zu vergrößern. Die Strategie ist als „divide et impera“ („teile und herrsche“) gut bekannt und seit jeher fester Bestandteil aller politischen Aktivitäten.“> (auszugsweise aus „Terroristisches Watergate“, RT deutsch, 26.11.15)

Terror-Regie der USA

Diese Enthüllung zeigt, dass alle jüngsten tödlichen Ereignisse unter der bloßgestellten Terror-Regie der USA ablaufen: Der Absturz des russischen Urlaubsfliegers auf der Halbinsel Sinai mit 224 Passagiere an Bord am 31.10.15; die französischen Terror-Anschläge in Paris am schwarzen Freitag 13.11; der hinterhältige Angriff der Türkei auf eine russische Militärmaschine am 24.11.. Alle synchronisierten Anschläge sind Teil einer großen US-Operation, um ihre Besessenheit gegen den syrischen Präsidenten hochzuhalten und alle politischen diplomatischen UN-Vereinbarungen zu zerstören. Diese destruktive irrationale US-Strategie ist nicht neu. Washington dirigierte ähnliche terroristische Attacken gegen Zivilisten in Syrien, als Kofi Annan seine ersten erfolgreichen Vereinbarungen und einen ersten Friedensplan mit der syrischen Regierung 2012 erreichte und sie vor den Vereinten Nationen bekanntgegeben wollte. Schon damals musste die deutsche Öffentlichkeit realistisch einsehen, dass bewaffnete Aufständische, die in Syrien gegen den UN-Friedensplan von Kofi Annan agieren, zweifelsfrei einfach brutale Terror-Banden sind.

Kaltblütig und heimtückisch gegen Syrien wegen geplanter US-Mega-Gasleitung

Was steckt hinter dieser wahnsinnigen Besessenheit der USA? Warum handelt sie so kaltblütig und heimtückisch gegen Syrien? Wir wissen jetzt, es geht nicht um Freiheit oder Menschenrechte. Das sind die alten verlogenen Sprüche Washingtons, die jetzt als Lüge des Weißen Hauses entlarvt sind. Worum geht es dann?

Der scharfsinnige investigative Journalist Rainer Rupp bringt uns der Wahrheit näher:

<Dass Ankara die Entscheidung zum Abschuss der russischen Su-24 nicht ohne Rückendeckung mächtiger Kreise in den USA getroffen hat, ist weithin als Fakt akzeptiert, auch wenn es dafür noch keine handfesten Beweise gibt. Aber die Unterstützer der Hasardeure in Ankara sind sicherlich nicht im Weißen Haus oder im US-Außenministerium zu finden. …sowohl Außenamtschef John Kerry als auch das Weiße Haus schienen entschlossen (nach der Wiener Vereinbarungen zu Syrien) gemeinsam mit Russland und den Europäern eine diplomatische Lösung des Konflikts zu finden. Das aber würde die Pläne der neokonservativen „Falken“ in den Reihen der Republikaner und der sogenannten liberalen Kriegstreiber in Obamas eigener Partei, den Demokraten, über den Haufen werfen.

Nur eine gewaltsame Entfernung des syrischen Staatspräsidenten Baschar Al-Assad würde wirklich den Weg freiräumen für die Vertreibung Russlands aus Syrien und für die Durchführung der gemeinsam mit Katar geplanten Mega-Gaspipeline von Persischen Golf über Jordanien, Syrien und die Türkei nach Europa. Das Projekt verspricht allen Beteiligten nicht nur Milliardenprofit, sondern auch einen Paradigmenwechsel hinsichtlich geostrategischer und politisch-ökonomischer Vorteile gegenüber Russland. Zugleich wäre die Vormachtstellung der Vereinigten Staaten in Europa und im Nahen und Mittleren Osten für weitere Jahrzehnte gesichert.

Die Falken im US-Kongress und im Pentagon sowie bei den US-Geheimdiensten CIA und DIA haben genau verfolgt, wie sich … die Europäer wieder verstärkt um eine bessere Zusammenarbeit mit Russland bemühten. Man kann davon ausgehen, dass diese um ihre Hegemonie fürchtenden US-Kreise alles daran setzen, um eine solche Entwicklung zu stoppen. Der Abschuss eines russischen Kampfjets schien hierfür geeignet, Erdogan bot sich als Werkzeug an.>

Sich dem westlichen „Teile-und-Herrsche“ gemeinsam stellen

Ist Erdogan danach verlässlich für die gewünschte De-Eskalation in Syrien? Hat er politisches Interesse daran? In einer neuen Ordnung für den Nahen-Mittleren Osten ist kein Platz für irgendwelche Paten des Terrors. Auf die territoriale Einheit der arabischen islamischen Länder haben sich Schiiten und Sunniten zu einigen. Damit stellen sie sich gemeinsam dem verderblichen Spiel des Westen, nämlich „divide et impera“ („teile und herrsche“) entgegen und lassen dem Terror-Paten keine Chance für die Verwüstung und Desintegration der erwünschten islamischen Einheit.

Rainer Rupp weiter: <Der Abschuss hat in der Tat nicht nur einen Keil zwischen Russland und der Türkei getrieben, die sich zuvor weit angenähert hatten. Er macht jeden Gedanken an die geplante – und von den USA heftig kritisierte – Pipeline unmöglich, die von Russland über die Türkei nach Südeuropa führen soll. Zugleich – so dürfte das Kalkül gewesen sein – würden die europäischen NATO-Staaten gezwungen, das kleine Tauwetter mit Moskau zu beenden. Tatsächlich aber haben sich die meisten europäischen Mitglieder des Militärpakts mehr oder weniger brüsk vor dem türkischen Vabanquespiel distanziert. Deutlicher als Vizekanzler Sigmar Gabriel, der die Politik Ankaras als „unkalkulierbar“ bezeichnet hat, kann man es kaum sagen. Und die eingangs erwähnte, anscheinend gezielte Indiskretion des Weißen Hauses gegenüber Reuters zeigt, dass sich Erdogan in dieser Sache auch nicht auf den US-Präsidenten verlassen kann. Ob dies zu einer Ernüchterung in Ankara führen wird, darf bezweifelt werden. Die Konzentration türkischer Panzer an der Grenze zu Syrien, unweit der Absturzstelle der SU-24, lässt nichts Gutes erwarten...> ( „Ankaras Fehlkalkulation“ von Rainer Rupp, Junge Welt, 27.11.) Immerhin haben unmittelbar nach der türkischen Militärattacke gegen die russische Militärmaschine am 24.11. russische Militärflugzeuge dieselben Stellen erfolgreich bombardiert und von Extremisten befreit.

Sich von der menschenverachtenden Brutalität des IS und Co. entschlossen entfernen      

Kurzum: Der Westen will nicht den IS und andere ähnliche terroristische Gruppen erledigen. Diese illusionäre Sicht von Stefan Kornelius ist jetzt offenkundig widerlegt, und zwar aus dem Pentagon selbst. Aber Kornelius weigert sich, den Tatsachen ins Auge zu sehen: Für ihn und für die NATO-Terror-Treiber existieren sie nicht. Die USA und ihre willigen Vasallen wollen den IS und ähnliche Terror-Gruppen für ihre ehrgeizigen Ziele benutzen. Die europäischen Staaten müssen sich jedoch von der menschenverachtenden Brutalität des IS und Co. entschlossen entfernen. Berlin darf nicht länger mit der US-Lüge leben.

Keine deutschen Aufklärungsbilder über den IS genau an die Partner des IS-Terrors

Mit dem US-Terror-Pakt ist zu brechen. Bevor die Bundesregierung die Frage geklärt hat, welche europäische Staaten für den US-IS-Terror sind, ist es ein Unfug, ja völlig töricht, Aufklärungsbilder über den IS genau an die Partner des IS-Terrors zu liefern. Ist sich die Bundesregierung im klaren darüber, dass sie somit konkrete Hilfe für den IS leisten würde? In gutem Glauben, den IS-Terror zu bekämpfen, würde Deutschland leichtsinnig sein militärisches Potential der Terror-Allianz zur Verfügung stellen. Deshalb bleibt die einzige vernünftige Alternative, sich im Rahmen der russischen Allianz zu engagieren, um zusammen mit Russland und der syrischen Armee, das verbrecherische IS-Übel, das von dem US-Terror-Paten erschaffen wurde und gefördert wird, zu beseitigen.

Hoch brisanter Zusammenhang: US-Überschuldung und Militärindustrie-Komplex

Die wahnsinnige Aggressivität der angelsächsischen Achse zeigt sich jetzt in einem hoch brisanten Zusammenhang: Die USA sind immens überschuldet, stehen also vor dem Bankrott. Nachdem alle anderen Maßnahmen so gut wie nichts gebracht haben, setzt Wall Street deshalb verzweifelt auf Krieg, um zu überleben. Schließlich ist der US-Militärindustrie-Komplex das einzige, was die USA am Leben erhält. Das macht die Eskalation so extrem gefährlich.

Nicht auf Terror- Orchestierung hereinfallen

Weder Paris noch Berlin dürfen auf die perverse Terror-Orchestrierung hereinfallen. Man kann nicht alles unter den Teppich kehren. Obama hat mit seiner Terroristen-Politik, mit seiner Nutzung von Todesschwadronen, etwas schreckliches getan. Man kann nicht so tun, als ob das alles unwichtig wäre oder als ob er nichts getan hätte. Der offene Pentagon-Bericht hat es geschafft, die Augen zu öffnen und das wahre Gesicht der US-Regierung zu zeigen, wie es wirklich ist, als Terror-Pate, Terror-Schöpfer und Terror-Anstifter bewusst und einkalkuliert. Wie kann Merkel Obama wieder ins Gesicht sehen?

Supermächtiger Terror-Pate aktiv an der Seite von Gewalt und Tod, deshalb Anstrengungen der Terrorbekämpfung ohne USA

Schaut man hinter die verlogene US-Fassade, kommt man zu folgender Schlussfolgerung: Kanzlerin Angela Merkel muss hinsichtlich aller Anstrengungen der Terrorbekämpfung Obama und seine Administration abschreiben, weil die USA selbst Deutschland und ganz Europa hintergangen haben. Frankreich und Deutschland müssen sich von jeder trügerischen Allianz mit den USA lösen. Dasselbe gilt für die Türkei, die zur Besinnung und Ernüchterung zurückkehren muss, und zwar grundsätzlich: Ankara muss die NATO-Partnerschaft desavouieren und die US-Kriegsbasis in Incirlik schließen. Indem die Türkei wieder diese US-militärische operative Installation auf türkischen Territorium erlaubte, beging die türkische Regierung denselben alten schrecklichen Fehler, der 1961 zur Kuba-Krise führte. Alle diese Fehlentscheidungen sind heute noch gravierender als im 20. Jahrhundert; verantwortungsvolle Regierungen sind verpflichtet, sie zu korrigieren. Vielmehr als eine banale unglaubwürdige Entschuldigung Ankaras vor Moskau (ZDF-Heute und ARD-Tagesschau am 28.11.), gilt es, alle grundsätzlichen Korrekturen durchzuführen. Dann gewinnt Ankara seine Glaubwürdigkeit für den Frieden wieder zurück. Sonst machen solche verbalen Entschuldigungen keinen Unterschied, denn die aggressiven Handlungen der Türkei sind die bittere Wahrheit. Paris sollte sich der russischen Allianz anschließen und sich für sie einsetzen. Im Sinne der Wiener-Vereinbarungen und des Inhalts der UN-Resolution vom 20.11. Alles andere ist Täuschung, Irreführung, denn wir haben es mit einer US-Maschinerie zu tun, die unter der Regie eines supermächtigen Terror-Paten aktiv an der Seite von Gewalt und Tod agiert.