Israelische Angriffe auf palästinensische Kinder im Monat Mai

Nahostpolitik

Im Monat Mai intensivierte die israelische Armee ihre Angriffe auf die palästinensische Bevölkerung und auch Kinder wurden zum Ziel. Bei den Angriffen verstarben im gesamten besetzten Palästina 269 Palästinenser. Darunter sind 75 Kinder und 38 Frauen einschließlich vier, die schwanger waren.

Nach Angaben von UNICEF liegt das Alter der getöteten Kinder zwischen sechs Monaten und 17 Jahren. Mehr als die Hälfte der Kinder waren unter 10 Jahre alt. Unter den mehr als 2.300 verletzten Palästinensern im gesamten besetzten Palästina sind mindestens 610 Kinder.

Während der seit 54 Jahre andauernden israelischen Besatzung verübten die Besatzungstruppen exzessive Gewalt gegenüber der palästinensischen Zivilbevölkerung und missachteten jegliche Regeln des humanitären Rechts und jede Norm menschlicher Moral. Da bei den israelischen Militäraktionen weder Rücksicht auf das Leben noch die körperliche Unversehrtheit geschützter Personen, einschließlich der Kinder genommen wurde, tragen die Kinder weiterhin die Hauptlast der militärischen Besatzung und leiden unter den Folgen der kolonialen Bestrebungen.

Die Besatzungsmacht Israel begeht Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Palästinensische Kinder werden überall angegriffen und die israelische Besatzungsmacht verleugnet ihr Recht auf humanitären Zugang. Es gibt nirgendwo Sicherheit für palästinensische Kinder. Sie sind enormen psychischen Stress ausgesetzt, der das Ergebnis dieser täglichen Gewalt und Verbrechen ist. Dazu gehört auch der Verlust ihrer Familienmitglieder, so dass eine ganze Generation emotional tief geschädigt ist und unter einem langfristigen Trauma leidet.

Bei den letzten Angriffen im Gaza-Streifen starben unter den 66 Kindern auch 11, die an psycho-sozialen Programmen teilnahmen, um bereits erlittene Traumata zu verarbeiten. Zu ihnen gehören auch Rula, Tala und Yara. Sie wurden nur zwischen fünf und 15 Jahren alt während sie in ihren Wohnhäusern in dicht besiedelten Gebieten zusammen mit vielen anderen getötet wurden. Nach Angaben von UNICEF benötigt durchschnittlich jedes dritte Kind schon vor den Angriffen psychische Betreuung.

Auch Schulen und Krankenhäuser wurden bei den letzten Angriffen im Gaza-Streifen zerstört. Darunter sind 20 Gesundheitseinrichtungen, aber auch die Zufahrtsstraßen, wie bspw. zum Shifa-Krankenhaus, dem größen Krankenhaus im abgeriegelten Gaza-Streifen. Die Infrastruktur zu diesen wichtigen medizinischen Einrichtungen wurde gezielt zerstört. Insgesamt 51 Bildungseinrichtungen, darunter sind auch 46 Schulen, zwei Kindergärten und ein UNRWA-Zentrum wurden ebenfalls zerstört. Diese bewussten Zerstörungen von Gesundheits- und Bildungseinrichtungen zählen zu den schweren Verstößen gegen Kinder im Rahmen bewaffneter Konflikte (UN-Res. 1612 v. 2005, UN-Res. 2143 von 2014), wonach die Konfliktparteien angehalten sind, den zivilen Charakter von Schulen zu respektieren und sie vor solchen Angriffen zu schützen.

Nach Angaben von UNICEF wurden etwa 107.000 Palästinenser obdachlos. Etwa 9.000 Familien haben in den 58 UNRWA-Schulen im Gaza-Streifen Schutz gesucht. Es steigt die Gefahr, sich mit dem Corona-Virus anzustecken, da es in den Schulen nicht für alle ausreichenden Zugang zu Nahrung, Wasser und Sanitäranlagen gibt.

Auch wenn die israelischen Angriffe gegen den Gaza-Streifen nach 11 Tagen gestoppt wurden, sind viele Kinder immer noch bedroht und viele Leben sind für immer ruiniert. Es kann keine Rechtfertigung für die israelischen kriminellen Angriffe auf die Zivilbevölkerung und eine solch eklatante Missachtung von Menschenleben geben. Wenn die Internationale Gemeinschaft ihre kollektiven Verpflichtungen nicht wahrnimmt, werden diese israelischen Maßnahmen, die immer noch straflos geblieben sind, weiter anwachsen und auch Menschenrechtsverletzungen werden weiter zunehmen.

Quelle: Palästinensische Mission, 01.06.2021