Sich in der Mitte der Gesellschaft mit Geschichte auseinandersetzen

Nahostpolitik

Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait, Juristin und Diplomatin a.D., 24./25.01.2017

Das Problem mit der Lehre aus dem Holocaust und die angemessene Erinnerung an die Opfer kann nicht Angelegenheit der AFD sein, sondern gehört zur Auseinandersetzung in die Mitte der Gesellschaft und ihrer Führung. Gerade die alten CDU-SPD-Grünen Leute und ihre Apparate hindern Journalisten daran, unabhängig nach ihrem gesunden Menschenverstand über gewisse umstrittene Themen klar und vorurteilsfrei nachzudenken und sich darüber angemessen zu äußern. Konsequenz daraus ist eine dramatische Verwirrung und totale Desorientierung. Hier haben auch die Kirchen versagt, vor allem die Evangelische Kirche, die im Dritten Reich das Hakenkreuz auf den Altar stellte oder daneben die Hakenkreuz-Flagge hisste.

Die ganze Nachkriegszeit entlang waren gewisse Themen des Dritten Reichs nicht nur umstritten, sondern sie waren hierzulande tabu, untastbar. Mit solchen Tabus zu brechen, veranlasst eine Welle von skandalösen irreleitenden Reaktionen bei Politikern und Journalisten. Schweigen, triste Kommentare oder Reaktionen wie die armselige eines Bundespräsidenten Joachim Gaucks belegen das dominante irreleitende Trauma.

Torheit und Dummheit sind gefährlicher als Bösartigkeit in einer rechtstaatlichen Demokratie. Verfassung und Gesetze sollten nicht durch falsche Unterstellungen politisch strapaziert und ausgenutzt werden, um unbequeme Parteien zu diskreditieren. Gesetze sind nicht da, um politische Urteile dadurch zu erfolgen.

1.- Das Berliner Holocaust-Denkmal war von Anfang an im Berliner Senat umstritten. Man war sich nicht einig, ob er dem Bau eines solchen Denkmals zustimmen sollte. Ein Monstrum von Geschmacklosigkeit mitten in Berlin! Benötigt die Aufklärung einer historischen Schande und die lebendige Erinnerung an die Opfer ein Denkmal dieser Art? In Jerusalem selbst erinnern tausende kleine Tannenbäume an die Opfer, was viel ehrenhafter, lebendiger und denkwürdiger ist. Für die Ewigkeit.

2.- Wir leben im 21. Jahrhundert, das Leben ist weiter gegangen, Opfer und Tote werden nicht wiederauferstehen und das heutige Deutschland ist nicht das Nazi-Deutschland von damals.

Es geht selbstverständlich darum, die Geschichte nicht zu vergessen und im Selbstbewusstsein der aktuellen und zukünftigen Generationen klarzustellen. Dazu und vor allem in Hinsicht auf die Jugend sind Schulen, Bildungseinrichtungen, Museen und historische Anstalten wichtig. Es ist grundsätzlich eine Sache der humanistischen Bildung jedes Staatsbürgers, sich darüber grundsätzlich zu informieren. Um ein ungeheuerliches Verbrechen als solches anzusehen und zu verabscheuen, braucht man kein monströses Denkmal für die Schande zu errichten. Im Gegenteil. Man braucht eine definierte humanistische oder christliche Kultur.

Um den Schmutz auf der Straße, ja um den Hundekot zu vermeiden, ist es nicht nötig ihn wiederholt breitzutreten und zu riechen. Das führt zu einer Schändung der jungen Seelen, die nach dem Guten, Schönen und Richtigen im Leben streben, nicht nach Bosheit, Abnormität und Abscheulichkeiten in der Geschichte.

Die Jugend stellt ein Versprechen von schmeichelhafter Wiedergeburt dar, von Beseelung, Belebung und Hoffnung für zukünftige Generationen. Enthusiasmus und Hoffnung sind die fruchtbaren Tugenden der Jugend, die gefördert werden sollten. Wie dazu ein monströses hässliches Denkmal zum Holocaust beitragen soll, bleibt das Rätsel von dunklen, finsteren oder traumatisierten Seelen, die niemals die richtige Lehre aus dem verbrecherischen Nazi-Staat gezogen haben. Wann haben sie für ein Strafverfahren gegen die Verantwortlichen für Aggression, Massenmord und Vernichtung im Pakt mit Terroristen und Ddschihadisten plädiert?

Es ist keine Verharmlosung von Holocaust und Genozid, auch keine Beleidigung an das Gedenken der Opfer, wenn man mit einem geschmacklosen Denkmal mitten in Berlin nicht einverstanden ist. Aufklärung und Erinnerung an die Opfer gehört zum menschlichen Geist, zum verinnerlichten Geschichtsbewußtsein, nicht zu den Steinen. Wie am besten die Opfer zu würdigen sind, ist letztendlich subjektiv. Es ist eine Sache der persönlichen Gefühle jedes einzelnen Menschen.

Vorbilder für die Jugend und zukünftige Generationen sind gewiß zu fördern. Geschichtsbewusstsein wendet sich keineswegs dagegen, den richtigen Weg zu signalisieren und eine breite humanistische Bildung zu fördern. Im Gegenteil. Deutsche, europäische Philosophen, Dichter, Komponisten, Maler und vorbildliche Persönlichkeiten gehören in das Bewusstsein und in die Bildung der Jugend. Niemand könnte etwas dagegen haben. Vorbildliche Persönlichkeiten sind zu Hause in den Familien und in den Schulen zur tiefen Kenntnis ins Bewusstsein zu rücken.

Am Gedenktag des Holocaust vermisst man Überlegungen in der deutschen Öffentlichkeit über das Vermächtnis der Überlebenden dieses unfassbaren Verbrechens in der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Kein Wort darüber in den Medien.

Keine normale Beziehungen sind zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland entstanden, und sie werden auch nicht möglich, solange die unredliche israelische Regierungspolitik kein Thema für die Kanzlerin und führende deutsche Politiker ist. Eine kriminelle Mannschaft von Kriegsverbrechern und ihre Machenschaften sind keine Basis für eine echte Freundschaft. Sie ist es nur für eine Komplizenschaft der schlechtesten Sorte. Es ist völlig unzutreffend und eklatant unaufrichtig, vom Schutz Israels zu sprechen, wenn dieses Land selbst durch ständige Aggressionen seine Bevölkerung in Gefahr bringt, die jüngsten von ihnen im Libanon und Gaza. Genauso hat das faschistische Deutschland mit Aggressionen ebenso seine Bevölkerung in extreme Gefahr gebracht durch eine illegitime und illegale Vernichtungs- und Besatzungspolitik, die nur mit der Vernichtung Deutschlands 1945 durch die Alliierten endete. Es ist zu wünschen, dass Israel dank der Intelligenz seiner Landsleute früher zur Besinnung kommt und nicht in Selbstvernichtung endet wie das Hitlerdeutschland.

CDU/CSU-SPD-Regierende glauben, sich durch eine Appeasement-Politik gegenüber Israel von der faschistischen Vergangenheit ihrer Vorfahren lösen zu können und dadurch die Sympathie und den Applaus Israels zu ernten und Absolution zu bekommen. Aber so verharren sie leider auf dem untersten Niveau vom Kriegsende 1945 und sind damit eine unbrauchbare Führung dieses trotz allem großartigen Landes.

Deutsche Regierungen, die den deutschen faschistischen Verbrecherstaat allein nach dem Holocaust messen, werden niemals in der Lage sein, einem funktionierenden deutschen Rechtsstaat Geltung zu verschaffen. So wie Nazi-Kriegsverbrecher bestraft worden sind, so müssen auch israelische Verantwortliche für verheerende Kriegsverbrechen gegen die wehrlose palästinensische Bevölkerung bestraft werden, sowie westliche Regierungen, die mit islamistischen Terroristen paktiert haben, um einen terroristischen Krieg gegen Syrien und Irak zu führen. Und ein grausamer Bomber-Harris hätte so bestraft werden müssen für sein ungeheuerliches Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Dresden. Darüber sollten aufgeklärte Journalisten schreiben.

Das vorherrschende verbreitete Trauma wegen der Horror-Geschichte Deutschlands stellt die fehlende Aufklärung bei den herrschenden Mächtigen und ihren etablierten Medien erbärmlich bloß. Generell haben sie sich hinter einer feigen Unterordnung unter die Regierung Israels versteckt, die immer wieder manipulativ die Nazi-Verbrechen als Hebel benutzt zur Durchsetzung ihrer fragwürdigen Interessen und Abwehr jeder Kritik an ihrem kriminellen Vorgehen in Palästina und anderswo.

Die Grausamkeit des Krieges, seine unmenschliche Unverhältnismäßigkeit waren schon seit dem Ersten Weltkrieg sichtbar, noch eklatant barbarischer nach dem Zweiten Weltkrieg und am extremsten in seiner Grausamkeit nach der Bombenzerstörung von Tokio, Dresden und anderen deutschen und japanischen Städten – schon vor dem Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki. Indem sie mehr als 100.000 Zivilisten in einem Moment vernichteten, handelten die amerikanischen Oberbefehlshaber, Politiker und Militärs als Kriegsverbrecher, wie Robert McNamara, Verteidigungsminister des US-Präsidenten John F. Kennedy, spät, aber völlig richtig erkannte. Sieg oder Niederlage ändert nichts daran. McNamara war Teil eines Apparats, der es gewissermaßen empfahl, Brandbomben auf Tokio und andere Städte abzuwerfen. Ist es richtig, 100.000 Menschen zu töten? Diese Frage quälte Robert McNamara bis zu seinem Tod.

Vor der Grausamkeit der britischen Phosphor-Bomben auf Dresden sind kaltblütige Reaktionen erschreckend. Sie gehören nicht zu einem normalen Menschen. Daher auch die Abnormität und Ungeheuerlichkeit der Befürworter der sogenannten konstruierten perversen „Schutzverantwortung“, die glauben, Menschenleben mit Bomben und Terror zu schützen.

Offensichtlich haben solche Leute keine Lehre aus den Schilderungen von Familienangehörigen gezogen, die den grausamen Bombenabwurf auf Köln oder andere Städte miterlebten. Oder zählen sie zu denen, die Bomber-Harris für seine Ungeheuerlichkeit in Dresden entschuldigen und gratulieren wollen?

Das Böse rechtfertigt keineswegs noch weiteres Böses. Auf diese Weise pervertieren wir unsere Menschlichkeit und landen ganz tief im Abgrund wie Bestien, denn durch das Böse verlieren wir unsere Würde als Menschen.

An erster Stelle ist jeder Politiker und Journalist ein Mensch und zu aller erst ein Mensch und wie jeder Mensch hat er auch, wie wir alle, nicht nur menschlichen Verstand, sondern auch menschliche Sensibilität, denn beide gehören zusammen. Verstand ohne menschliche Sensibilität gibt es nicht. Nazi-Verbrechen entschuldigen nicht und entlasten auch nicht andere Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die anzuerkennen und anzuprangern sind. Das monströse Denkmal in Berlin zum Holocaust führt zu keiner neuen menschlichen Erkenntnis, auch nicht zur Geschichtskenntnis und -Bewusstsein.

Die Bomben auf Dresden, Köln, Berlin, Hamburg und andere deutsche Städte waren barbarische anglo-amerikanische Reaktionen auf barbarische Nazi-Anschläge auf London, Coventry und anderswo. Ein elementarer primitiver menschlicher Instinkt ist, Rache auszuüben: Irrationale instinktive Rache. Solange wir die eigenen Verbrechen des Westens nicht einsehen und nicht stoppen wollen, wird die sogenannte westliche Zivilisation menschenfeindlich und Ziel von Hass und Attentaten, etwas, das sie selbst durch ihre Verbrechen und extreme Bosheit gegen andere Menschen gesät hat. Die Spirale der Gewalt ist zu durchbrechen. Aktueller denn je klingt heute die berechtigte selbstkritische Frage des damaligen Bürgermeisters von New York, Rudolph Giuliani, nach dem 9/11 2001: „Was haben wir falsch gemacht?“ Diese Einsicht sollte eine aufgeklärte deutsche Politik und Presse erhellen und leiten.

Die Bombardierung von Dresden am 13.2.1945 tritt in die Geschichte ein als ein der grausamsten Akte während des Zweiten Weltkriegs, der in die Verantwortung der Bombenwerfer und ihrer anordnenden Stellen fällt, nämlich Großbritannien und die USA.

Diese unmenschliche grausame Untat als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuerkennen, hat gar nichts mit der Kriegsschuld Deutschlands zu tun. Gerade für den Fall eines Krieges, sind menschliche Genfer Konventionen da, die solche Akte gegen Zivilisten verbieten und bestrafen. Kein Krieg rechtfertigt die Grausamkeit, die extreme Unmenschlichkeit gegen wehrlose Zivilisten, mit Brandbomben gegen unbewaffnete Menschen vorzugehen. Das ist für jeden zivilisierten Menschen klar, darüber braucht es keine Debatten. Alarmierend ist es, wenn von oberster Staatsautorität so getan wird, als ginge es hier um eine „Grenzfrage“, die noch nicht beantwortet wäre. (Rede von Bundespräsident Joachim Gauck in der Dresdner Frauenkirche 13.2.15). Oder wenn die normale selbstverständliche ausdrückliche Abscheu vor menschlicher Grausamkeit seitens eines AFD-Politikers als „Provokation“ abgestempelt wird. Journalisten dürfen sich nicht dem normalen Denken verschließen. Sonst verweigern sie ihre menschliche Rationalität und Sensibilität.

Phosphor-Bomben auf eine Stadt geworfen zu haben, ist und bleibt ein abscheuliches grausames Verbrechen, zu großer Schande Großbritanniens und Amerikas. Die drastische eindeutige Verurteilung aus der Deutschen Demokratischen Republik war und bleibt völlig zutreffend und ihr ist von allen normalen zivilisierten Menschen zuzustimmen.

Journalisten und andere Bürger können selbst zu der persönlichen Überzeugung gelangen, dass militärische Mittel bzw. Bomben heute entschieden auszuschließen sind in jedem Konflikt, der Menschenleben betrifft. Sonst verwandeln wir unsere kostbare Welt in eine Welt des Todes, der Vernichtung, Verwüstung und Krieg. Um diese nackte inakzeptable Folgerung einzusehen, ist es absolut widerlich, irrational und zerstörerisch, wenn der Untergang Deutschlands durch den Nazi-Faschismus zu einem ähnlich zerstörerischen militärischen Finale als Folge für die Gegenwart herangezogen wird. Interventionskriege sind genau dies, was gestörte CDU-Politiker wie Norbert Röttgen schockierenderweise befürworten als ihre persönliche Lehre aus der Zeit von Nazi-Deutschland. Recht, Unrecht und Menschlichkeit bleiben bei ihm in totaler Finsternis.