Jenseits von Kriegen feiern wir die Befreiung!

Nahostpolitik

Von Evelyn Hecht- Galinski, 11.05.2016

An diesem Sonntag, dem 8. Mai 2016, an dem sich zum 71. Mal der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und das Ende des Zweiten Weltkriegs jährt, befindet sich Deutschland erneut an vielen Kriegsschauplätzen. Hat das mörderische Geschehen, der deutsche NS-Eroberungskrieg mit Hilfe von Verbündeten, in dem über 50 Millionen Menschen in Europa ihr Leben verloren haben, nichts bewirkt?

Sechs Millionen jüdische Bürger wurden allein aus rassistischen Gründen als minderwertige Untermenschen ausgegrenzt und systematisch ermordet. Millionen von Menschen wurden vertrieben. Dieser 8. Mai sollte endlich zum bundesweiten Gedenktag gemacht werden, bevor das Geschichtsbild immer mehr in eine gefährliche Feindbild-Haltung gegenüber Russland fehlgeleitet wird. Das muss verhindert werden.

Deutschland darf niemals vergessen dass es Russland und die anderen sowjetischen Republiken waren, die 27 Millionen Menschen von Kriegstoten zu beklagen hatten im Kampf für die Befreiung Europas vom Faschismus. Alles das scheint heute vergessen, wenn ausgerechnet Deutschland sich besonders stark macht für Sanktionen gegen Russland und die deutsche Bundeskanzlerin Merkel es weiterhin ausschließt, dass Russland wieder in den Kreis der G8 aufgenommen wird. Es ist eine Provokation, wenn sich gerade Deutschland so gegen Russland und Putin stellt. Merkel, die „Königin von Europa“, scheint jegliches Gefühl für Anstand verloren zu haben, nur um die USA zu befriedigen. Mit einem Bundespräsidenten an ihrer Seite, der jegliche Empathie für Russland vermissen lässt, und der unverhohlen sein Missfallen gegenüber Putin zeigt, ist kein Staat zu machen.

Der neue US-Nato-Oberbefehlshaber in Europa, Curtis Scaparotti, spuckt schon wieder große Töne wie „von Moskau geht die größte Bedrohung aus, auch für die Nato“, um Flüge und aggressiven Militärübungen an den Ostgrenzen und Nato-Truppen im Ostblock zu rechtfertigen. Die Demütigungen sind mannigfaltig, ganz im unguten Geist des kalten Krieges. Dabei wird Russland mehr denn je gebraucht, siehe Syrien und Iran.

Längst hat sich Deutschland von Willy Brandt und seinen starken Worten entfernt, „von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen“.

Gerade seine rot-grünen Enkel haben diesen Grundsatz mit Füßen getreten, denn von Schröder, Scharping und Fischer ging der erste Kriegseinsatz ohne Mandat aus. Dem grünen ehemalige Außenminister Fischer unter dem SPD Kanzler Schröder fiel nichts besseres ein, als sich zur Begründung auf Auschwitz zu berufen. Bis heute eignet sich Auschwitz dazu, gerade von Politikern instrumentalisiert zu werden, um ihre zweifelhaften politischen Ziele zu rechtfertigen.

Kalt läuft es mir den Rücken hinunter, wenn ich höre, wie kaltschnäuzig und Geschichtsvergessen deutsche Politiker von Gauck bis von der Leyen eine „neue Rolle“ Deutschlands in der Welt fordern, was nichts anderes heißt, als militärisch wieder überall dabei zu sein – und diesem schlimmen Wunschziel dieser mörderischen Krieger kommen wir immer näher! Wir sind wieder wer in aller Welt und unsere Soldaten sind inzwischen wieder weltweit vertreten, um den „Frieden“ zu fördern und anderen Völkern unsere „Werte“ einzubomben.

Verlogen wird uns deutschen Bürgern erzählt, dass Bundeswehrsoldaten allein dazu da sind, Ziele auszusuchen, um unseren Verbündeten zu helfen in der Kriegsführung. Was heißt das? Wir sind die Todesboten, die die mörderischen Ziele aussuchen. Wie verlogen ist das, wir sind die guten und von unserem Boden geht kein Krieg mehr aus, nein in der Tat, diese Kriege haben sich auf andere Böden verlagert.

In diesem Zusammenhang ist es mir ein persönliches Anliegen, mich auch gegen Holocaust-Instrumentalisierung und gegen Islamophobie zu wenden, denn gerade zwei Tage nach dem Himmelfahrtstag und drei Tage vor dem Befreiungstag gedachte der „Jüdische Staat“ der Ermordeten des Holocaust; es war eine Inszenierung und Instrumentalisierung des Gedenkens.

Unsere Seele erforschend müssen wir eingestehen, dass sie nie den Respekt erfahren haben, der ihnen gebührt“, sagte schwülstig der israelische Staatspräsident Rivlin vor anwesenden Holocaust-Überlebenden. Tatsächlich leben im „Jüdischen Staat“ heute noch etwa 189.000 Holocaust Überlebende, davon vegetieren etwa 45.000 unter der Armutsgrenze, derweil die Ermordeten instrumentalisiert werden, die können sich ja nicht mehr wehren.

Ministerpräsident Netanjahu nahm den Holocaust-Gedenktag als Anlass, Kritik an Israel als Propaganda gegen Israel und als aktuellen Antisemitismus abzukanzeln. Ins Unerträgliche steigerte er sich mit diesem Satz: „Die westliche Propaganda gegen Israel ist nicht weniger vergiftend, als die der Islamisten in der arabischen Welt und es war die Aufstachlung zum Hass, die zur Shoah führte und sich in heutiger Zeit gegen Israel richtet.“!

Propagandaträchtig wird immer wieder auf die gefährlichen Raketenangriffe aus Gaza hingewiesen…

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