Vertreibung in Palästina: Erneutes Schweigen in Deutschland

Nahostpolitik

Kommentar von Andreas Friedrich, 02.07.2021

Das Verhalten des deutschen Bundespräsidenten Steinmeier ist schon nicht mehr nachvollziehbar, fast müsste man bodenlose Chuzpe sagen, die seitens Israel angedachte Vertreibung der Palästinensern aus Ihren Häusern in einem Teil Ost- Jerusalems zu negieren, damit an dieser Stelle ein “King David Themenpark“ entstehen kann.

Viele von sich im Besitz von Palästinensern befindende Immobilien wurden bereits aufgrund israelischer Gesetze als „abwesendes Eigentum“ ausgewiesen und an zionistische Organisationen wie auch dem rechtsextremen Siedlerrrat Yesha verkauft. Palästinenser selber dürfen an dieser Stelle schon kein Eigentum mehr erwerben.

Vor nicht mal 14 Tagen war der Plan, die Palästinenser*innen in diesem Teil Ost- Jerusalems aus ihren Häusern zu vertreiben, um diese Häuser rechtsextremen jüdischen Siedlern zur Verfügung zu stellen.

Nun ist der Plan, die Palästinenser*innen eben in an dieser Stelle aus ihren Häusern zu vertreiben um an dieser Stelle einen zionistischen Themenpark zu errichten.

Nicht nur Steinmeier, der just zu dem Zeitpunkt des Öffentlichwerdens dieses Plans der neuen, israelischen Regierung, auch die deutschen Medien schweigen erneut und machen sich somit erneut mitschuldig am staatlichen Rassismus des jüdischen Staates und der Vertreibung der einheimischen, palästinensischen Bevölkerung.

Im Gegenteil: Steinmeier war großes Lobes für die neue Regierung Israels.

Und eine erneute Parallele tut sich auf: Sollte es wieder, wie vor knapp 14 Tagen, Proteste der Palästinenser geben, was nur allzu verständlich wäre, würden alleine diese erneut als die Verantwortlichen hingestellt, nicht jedoch die von Israel ausgehende Aggression gegen die Palästinenser.

In welchem Land leben wir eigentlich, das diese Aggression seitens Politik und Medien bewusst und so beharrlich totgeschwiegen wird?