Syrien neu aufbauen – Amerika in Misskredit

Nahostpolitik

Von

Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait, Juristin und Diplomatin a.D., 25.09.2015

Verzweifelte Kriegstreiber mit CIA-gesponserter Organisation „Human Rights Watch“ im Zentralorgan des Pentagon in Deutschland

Seit langem ist öffentlich bekannt, dass viele Nichtregierungsorganisationen in Deutschland von US-Diensten wie die CIA infiltriert sind. So verhält es sich auch bei der Organisation „Human Rights Watch“, worüber schon publiziert wurde, dass sie Millionen von dem US-Dienst bekommt. (Paul Craig Roberts „Putin Steps Into World Leadership Role“, 12.9.13) Die infame verleumderische Tirade eines Kenneth Roth, Direktor jener Nichtregierungsorganisation (SZ, Rubrik „Außenansicht“, 23.9.) gegen den Präsidenten Syriens, Baschar Al-Assad, ist deshalb nicht verwunderlich. Genauso wenig verwunderlich ist der Auftritt dieses Direktors in der Süddeutschen Zeitung, die Tageszeitung, die offensichtlich nicht zu Unrecht als Zentralorgan des Pentagon in Deutschland wahrgenommen wird. Gleichzeitig ist diese „Außenansicht“ ein weiterer Hinweis darauf, wie verzweifelt man in den Kreisen der Kriegstreiber in Washington, München und anderswo ist. Diesem Kreis bleibt nichts anderes übrig, als die Wirklichkeit derart umzudrehen, dass die wahren westlichen Aggressoren, die mit Terroristen und Bombenwerfern paktieren und kollaborieren, möglichst unangetastet bleiben und dass sie ihre kriminellen Untaten ungestört weiter begehen können.

Egal, ob für oder gegen die syrische Regierung, wichtig Syrien stabilisieren und die Gesellschaft stärken

Allerdings sind syrische Staatsbürger aus dem verwundeten überfallenen Land selbst die besten autorisierten Zeugen, die der skrupellos propagierten Falschheit widersprechen. Lesen wir, was Karin Leukefeld, eine freie deutsche Journalistin, die in Syrien akkreditiert ist, über einen syrischen Anwalt berichtet, der in Syrien lebt: <Es geht um nicht weniger, als endlich einen Ausweg aus der syrischen Tragödie zu finden. Mit Gleichgesinnten bereitet er eine Konferenz vor. Das Vorbereitungstreffen soll noch im September in der libanesischen Hauptstadt Beirut stattfinden… Er sei überzeugt, dass er im Lande bleibe und „dabei sein wird, wenn wir Syrien neu wiederaufbauen“…. Die Lage schreie geradezu nach politischem Engagement, um das Blutvergießen endlich zu stoppen… Eine neue Plattform ist zu bilden, um die in der Heimat Gebliebenen für die Rettung Syriens zu organisieren… Wichtig sei, dass der Westen aufhöre, die „Legitimität“ von Präsident Bachar Al-Assad anzuzweifeln… Wenn er (der Westen) endlich bereit sei, mit der syrischen Armee gegen den Terrorismus des „Islamischen Staats“ (IS) zu kämpfen, werde die Regierung an anderen Punkten einlenken. … Die Regierung muss zeigen, dass sie einen Staat vertritt, den es zu retten gilt. Sie muss es ermöglichen, sich politisch und sozial zu betätigen. „Dabei sei es egal, ob man für oder gegen die Regierung sei, wichtig sei es, das Land zu stabilisieren und die Gesellschaft zu stärken. Wir haben eine Bewegung, die loyal zum Präsidenten und zur Armee steht, sich gleichzeitig aber sehr kritisch äußert. Sie will verhindern, dass der Staat zerbricht, und gleichzeitig will sie die Strukturen erneuern.“ Das hört man aus dem Nationalen Zentrum für Forschung und Meinungsumfragen in Damaskus. … Der Wiederaufbau Syriens solle diesen Stimmen zufolge nicht mit der Türkei oder den Golfstaaten bewerkstelligt werden, sondern „nur mit den Staaten, die zu uns gestanden haben“. Ausdrücklich werden die BRICS-Staaten – Brasilien, Indien, China, Russland und Südafrika erwähnt. Die „neue Bewegung“ artikuliere sich bisher nur im Facebook, doch sei sie unübersehbar. „Sie hat das Potential, unser Land neu aufzubauen.“ („Das Land neu aufbauen“ von Karin Leukefeld, Damaskus, Junge Welt, 15.9.)

An die Fakten halten oder einer fremden Supermacht dienen

Deutsche Medien wie die SZ, die US-Interessen dienen, betreiben eine richtige Terror-Kampagne in Kollaboration mit dubiosen Organisationen unter der Regie der NATO-USA. Man terrorisiert nicht nur das Opfer, sondern auch seine nächste Umgebung. Beruflich sollten sich Journalisten und Politiker an die Fakten halten, aber sie haben diese berufliche Selbstverständlichkeit längst aufgegeben: Fakten lassen sie beiseite, weil sie ihre Maskerade bloßstellen. Sie dienen bezahlt oder gratis einer fremden Supermacht, deren Worte sich mit ihren Taten überhaupt nicht decken. Dieser Supermacht geht es vor allem anderen um reine, brutale Macht.

US-Regierungen: Zuverlässigkeit und Vertrauen der Deutschen missbraucht und verraten

Naive Journalisten und Politiker alimentieren weiter die Illusion, dass die US-Supermacht ihr Partner, ihr Freund sei, was ihnen vielleicht ein großartiges Selbstwertgefühl gibt. Was für eine Täuschung, was für ein grober Unfug! Die US-Spionage in ungeahntem Ausmaß in Deutschland gegen die deutsche Regierung, gegen die deutsche Bevölkerung, die Rücksichtlosigkeit gegenüber dem deutschen Willen und dem deutschen Rechtssystem stellen den „Freund“, den „Partner“ als falscher Partner und falscher Freund bloß, der die Zuverlässigkeit und das Vertrauen Berlins und den Deutschen nicht nur missbraucht, sondern auch verraten hat.

Deutsche Unentschlossenheit verfestigt rücksichtslose US-Dominanz

Aber die Regierung der Großen Koalition bleibt immer noch unentschlossen gegenüber dem unverschämten Gegner. Aufgrund dieser Unentschlossenheit verfestigen die USA ihre rücksichtslose Dominanz in Deutschland. Daher wagen sie es, neuen Atomwaffen auf deutschem Boden zu stationieren. (ZDF, 23.9.) Wie Im Kalten Krieg schreckt der angebliche „Partner“ nicht davor zurück, mit diesem Schritt die Auslöschung ganz Zentraleuropas in Kauf zu nehmen, denn diese Atomwaffen sind von Deutschland aus gegen Russland gerichtet. Die deutsche Regierung zeigt sich schwach: Von ihr ist bisher keine Reaktion darauf zu vernehmen. Ganz anders Russland, das sofort kritisch und zurückweisend reagierte. (ZDF, 23.9.)

US-Furien von der Leine nachdem deutsche Position für Gespräche mit Assad klar

Folgendes fällt hier auf: Gerade als sich die Bundeskanzlerin für Gespräche mit Präsident Assad ausspricht, zeigen sich in den Medien alle US-Furien von der Leine gelassen: Schädigendes weltweites Hochkochen einer schlimmen VW-Verfehlung, unverfrorene Nachricht über Stationierung neuer US-Atombomben gegen deutschen Willen auf deutschem Territorium und Diffamierung des legitimen Staatsoberhaupts Syriens, Präsident Assad aus allen politischen Ecken, sogar von einer Abgeordneten der Partei DIE LINKE, Christine Buchholz (laut „Abgeschrieben“, jW, 22.9.). Nichtsdestotrotz hat sich mittlerweile auch der SPD-Fraktionschef, Thomas Oppermann, für Gespräche mit Präsident Assad ausgesprochen (ARD/ZDF-Mittagsmagazin, 24.9.).

Westen in Syrien gescheitert – aber kriminelle Regierungselemente im Westen weiter für Pakt mit dem Terror

Indem der Westen in die wahnsinnige, illegale Strategie der Bewaffnung und Finanzierung von syrischen „Oppositionellen“ verfiel, will er jetzt das Scheitern dieser destruktiven sinnlosen Strategie nicht anerkennen und versucht mit allen Mitteln, die Öffentlichkeit weiter zu belügen. Als faktische Kolonie der USA hat Deutschland aufgehört, mit gesundem Menschenverstand zu denken und zu handeln. Im Gefolge der USA hat die Berliner Regierung auch mit Terroristen und Söldnern paktiert. Daran knüpfte man die Erwartung, in Syrien einen Regierungswechsel mit Gewalt erzwingen zu können, ohne zu beachten, dass die erhebliche Mehrheit der Syrer an der Seite ihres Präsidenten und ihrer Armee steht, wie alle Umfragen bestätigt haben, die letzte publiziert in „Washington Post“ vor wenigen Wochen: 82% der syrischen Bevölkerung steht hinter der Assad-Regierung. Würden Fakten öffentlich zur Kenntnis genommen, wären die Kriegstreiber in London, Paris und Washington aller Argumente beraubt.

Anstatt diese Realität bekannt zu geben, wird sie in medialen Darstellungen des Westens absichtlich ignoriert, weil sie nicht zu seinen kriminellen Interventionsplänen passt. Der syrische Konflikt wird derart in deutschen Medien unausgewogen und Fakten unterschlagend ausgetragen. Deutsche Medien stellen den syrischen Präsidenten als Bösewicht dar, weil er sich nicht der fremden Gewalt beugt und selbstverständlich mit der syrischen Armee die Gewalttätigen niederschlägt. Söldner und bewaffnete Oppositionelle vertreten natürlich nicht das syrische Volk, „sie vertreten nicht einmal sich selbst, sondern nur jene, die sie finanziell unterstützen und ihnen sagen, was sie zu sagen und zu tun haben.“ Der syrische Präsident weiß, wovon er spricht und trifft den Nagel auf den Kopf. Das irritiert die kriminellen Regierungselemente und ihre Medienhelfer im Westen, die von ihrem Pakt mit dem Terror nicht lassen wollen.

Desolate Lage in Politik und Medien

Dieselbe Clique, die gegen die 2. Genfer-Friedenskonferenz arbeitete, ist heute wieder am Werk. Die 2. Genfer-Konferenz hatte keine Chancen auf Erfolg, weil der US-Außenminister Kerry sich offen an der Seite von Terroristen und islamischen Fundamentalisten stellte und sich weigerte, die friedliche politische Opposition im Lande an der geplanten Friedenskonferenz beteiligt zu lassen. Die bewaffnete Exil-Opposition, die aus der Türkei heraus als Marionette der reaktionärsten arabischen Staaten fungierte, hatte auf einer Friedenskonferenz nichts zu suchen. Der Westen braucht eine grundlegende Wende seiner Außenpolitik, die bisher lediglich weitere Zerstörung anrichtet und Menschenleben vernichtet, um sein plünderndes neoliberales Wirtschaftssystem durchzusetzen. Die USA und die EU zeigen vor aller Welt, dass sie auf das Niveau von Barbaren der finstersten Zeiten der Menschheitsgeschichte gesunken sind, was ihren ethischen Standard und Verhaltens-Codex angeht.

Passend zu dieser desolaten Lage in Politik und Medien einige Ausführungen von Dr. Gary Kohls aus seinem Aufsatz „Hiroshima Myth. Unaccountable War Crimes and the Lies of US Military History“:

< …The rolling coup d’etat of what I call Friendly American Fascism may have already accomplished its goals. … Rather than being silent about the wars that the war-mongers are provoking all over the planet (with the very willing assistance of the Pentagon, the weapons industry and their lapdogs in Congress), people of conscience need to start learning the whole truth of history, despite the discomfort we will feel (cognitive dissonance) when the truth can’t be ignored any more.

We need to start owning up to America’s uncountable war crimes that have been orchestrated in our names. And then we need to go to the streets, publicly protesting and courageously refusing to cooperate with those who are transforming America into a criminal rogue nation that will eventually be targeted for downfall by its billions of suffering victims outside our borders, similar to what happened to Nazi Germany and Fascist Japan.

Doing what is right for the whole of humanity for a change, rather than just doing what is profitable or advantageous for our over-privileged, over-consumptive and unsustainable American way of life, would be real honor, real patriotism and an essential start toward real peace.>

Washington verliert Einfluss

Die Aktualität erhellt auch der Artikel „Amerika in Misskredit“ von Paul Craig Roberts. Daraus einige Auszüge, damit sich vielleicht doch noch hier und da etwas mehr unabhängiges Denken regen möge:

<Während Washington seinen Einfluss auf die Welt verliert, nachdem ihm Venezuela, Bolivien, Ecuador und jetzt Russland Paroli geboten haben, verlegt sich die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika auf öffentliche Wutanfälle. Die ständige Demonstration von Infantilismus durch das Weiße Haus und den Kongress bringt jeden Amerikaner in Verlegenheit. …

Gesetz ist, was Washington nützt

Washington, das die Vereinigten Staaten von Amerika in einen gesetzlosen Staat umgewandelt hat, hat keine Vorstellung mehr von einer rechtmäßigen Vorgehensweise. Gesetz ist, was Washington gerade nützt. Nach der Auffassung Washingtons ist Gesetz nichts anderes als der Wille Washingtons. Jede Person oder jedes Land, das Washington in die Quere kommt, verhält sich gesetzwidrig. … Obama, wie Bush vor ihm, missachtet routinemäßig Gesetz und Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika. …

Wort eines Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika nichts wert

Wie ein Zweijähriger kann Washington nicht verstehen, dass seine Forderungen nicht über dem Internationalen Recht und den inneren gesetzlichen Vorgaben jedes Landes stehen. Wie kann Russland es wagen, sich gegen „die unentbehrliche Nation“ zu stellen? …

Jeder russischer Anführer weiß, dass das Wort eines Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika nichts wert ist. Clinton, die beiden Bushs und Obama haben gegen jede Vereinbarung verstoßen, die Reagan mit Gorbatschow getroffen hat. Warum sollte der Präsident Russlands, eines Landes, das sich an das Gesetz hält, einen Tyrannen treffen wollen?

Demonstration von Washingtons Überheblichkeit gegenüber Russland

Bei den Schwachköpfen im Kongress haben wir eine weitere außergewöhnliche Demonstration von Washingtons Überheblichkeit gegenüber Russland. Nur Russland muss sich den Kopf zerbrechen über Auswirkungen auf die Beziehungen. Washington braucht sich keine Sorgen zu machen. … Der Kongress scheint seine Schizophrenie nicht mitzubekommen.>